SAP bringt neuen Antrieb für Industrie 4.0
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Rudolf J. Melzer, Rudolf Kemler, Christoph Kränkl, Bernd Bugelnig (v.l.).
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Paul Christian Jezek 10.11.2016

SAP bringt neuen Antrieb für Industrie 4.0

Die Anwendung „Predictive Maintenance“ ermöglicht innovative Lösungen, um riesige Datenmengen von Maschinen in Echtzeit zu verwalten und vorausschauende Wartung und Instandhaltung zu garantieren

WIEN. „Predictive Maintenance ermöglicht durch intelligente Monitoring- und Entscheidungsprozesse neue Formen der Zusammenarbeit. Darauf lassen sich neuartige Geschäftsmodelle gründen und große Verbesserungspotenziale in den Bereichen Produktion und Logistik erschließen“, erklärte Christoph Kränkl, SAP-Director Sales Portfolio Accounts, beim 10. Executive-Roundtable der Industrie- und Expertenplattform „Chefsache Industrie 4.0“, die u.a. von Capgemini, Fraunhofer Austria Research und Melzer PR ins Leben gerufen wurde. Auf Einladung der SAP Österreich GmbH diskutierte man an der Technischen Universität Wien Chancen und Hürden des „Internet of Things“ (IoT) in organisatorischer, rechtlicher, finanzieller wie auch sicherheitstechnischer Hinsicht.

Der internationale Softwareanbieter SAP beschäftigt sich mit neuen Technologien im Bereich Industrie 4.0, die Verbesserungspotenziale für die gesamte Wertschöpfungskette beinhalten und große Chancen für neue Geschäftsmodelle bereithalten. Mit „SAP Predictive Maintenance and Services Cloud Edition“ stellte das IT-Unternehmen eine neue Anwendung vor: die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance - PM), die prospektiv den optimalen Zeitpunkt für vorzusehende Instandhaltungsmaßnahmen ermittelt. Die Basis bilden mit Sensoren und vernetzten, eingebetteten Systemen ausgestattete Anlagen. Predictive Maintenance ist ein wichtiger Baustein in einer Industrie 4.0-Umgebung und kann als eine Weiterentwicklung der bisherigen klassischen Wartungsstrategien gesehen werden. Der Erfolg einer PM-Lösung setzt eine Auswahl des richtigen Systems, die Generierung und die Aufbereitung der korrekten Daten sowie die passende Mischung aus Branchenexpertise und Datenanalyse voraus.

Die Herausforderung sei längst nicht mehr die technologische Umsetzung, stellte Mathias Baresch, Senior Solution Sales Executive bei SAP, in seinem Impulsreferat fest. Vielmehr brauche der Paradigmenwechsel zwischen Old und New Economy oftmals dynamische und vor allem strategische Lösungsansätze sowie Kooperationen auf allen internen und externen Unternehmensebenen. Dazu bedarf es einer einheitlichen Datenplattform, des sogenannten digitalen Kerns; diese digitalisierungsfreundliche IT-Umgebung vernetzt alle Anwendungen miteinander. So können die detailliertesten Daten ohne Informationsverlust im gesamten Unternehmen und darüber hinaus in Echtzeit genutzt werden. Zudem sind sie mittels Auswertung, Simulation und Vorhersage in der Lage, neue Geschäftsmodelle und -prozesse schnell und flexibel anzupassen, umzusetzen und damit die digitale Transformation des Unternehmens zu gestalten.

Angriff auf traditionelle Geschäftsmodelle
Vor „Angriffen auf traditionelle Geschäftsmodelle“ durch Start-ups warnte Rudolf Kemler, Senior Partner bei Roland Berger, während Capgemini-CEO Bernd Bugelnig aus Berater-Sicht die IT-Abteilungen in diesem Zusammenhang als eine „Spielwiese“ sieht. Unter den 15 Teilnehmern des Round Tables sorgte auch das Thema Datensicherheit, vor allem bei Cloud-Lösungen, für Diskussionen. Und nicht zuletzt sei IoT für Unternehmen, insbesondere in Österreich, oftmals zu kapitalintensiv, um die Entwicklung so rasch voranzutreiben, wie sie wünschenswert wäre. „Das IoT kommt schneller als wir glauben“, steckte Josef Kranawetter, Geschäftsführer von Weidmüller Interface, einen Zeitrahmen von höchstens fünf Jahren als Messlatte ab.

An der von Corporate Advisor Bettina Gneisz-Al-Ani sowie Chefsachen-Initiator Rudolf J. Melzer moderierten Diskussion beteiligten sich u.a. Rudolf Koch, Geschäftsführer Philips Lighting, Marcus Harrich, Vice President IT der Andritz AG, Gerhard Kormann, Professor of International Business & Export Management an der IMC FH Krems, Johannes Linhart, Geschäftsführer Senat der Wirtschaft, sowie Michael Danninger, Head of Product Industries Sector Capgemini. (pj)

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