Der Automobilmarkt im globalen Wandel der Zeit
MOBILITY BUSINESS Moritz KOlar 23.01.2015

Der Automobilmarkt im globalen Wandel der Zeit

Commerz Finanz GmbH Gemeinsame Studie mit BIPE analysiert Entwicklungen am weltweiten Automobilmarkt

Ergebnisse zeigen u.a. eine Hausse der Gebrauchten und eine weitere Zunahme der Verkaufszahlen.

München. Die Automärkte erholen sich von der Wirtschaftskrise. Dabei verzeichnen vor allem die Schwellenländer hohe Zuwachsraten und nimmt die Bedeutung des Gebrauchtwagenmarkts zu. Das sind nur einige der Ergebnisse einer repräsentativem Umfrage der Commerz Finanz GmbH, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut BIPE erstellt wurde.

Wachstum hält weiter an

Die Studie analysiert die Entwicklung des globalen Automarkts; dazu wurden 7.550 Autofahrer aus 14 Ländern befragt. „Die Ausgangssituation der einzelnen Länder unterscheidet sich deutlich. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Lebensstandard und Anzahl der Pkws. So gibt es in Schwellenländern wie Brasilien und China derzeit noch vergleichsweise wenige Pkw-Besitzer”, erklärt Christian Geißler, Bereichsleiter Automotive und Caravan der Commerz Finanz GmbH. „Jedoch sind für den globalen Automarkt jährliche Zuwachsraten von 3,5 Prozent zu erwarten. Weltweit dürften 2018/2019 mehr als 100 Mio. Fahrzeuge verkauft werden.”Die positive Dynamik beruht jedoch auf einem Wachstum verschiedener Geschwindigkeiten: Während in den Schwellenländern der Pkw-Absatz 2013 um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr anstieg, bremste die schwächelnde Konjunktur die Automärkte der Industrieländer deutlich stärker aus. Die durchschnittliche Wachstumsrate von drei Prozent reichte bislang nicht aus, um wieder auf Vorkrisenniveau zu kommen. Diese Märkte steuern ihrer Sättigung entgegen. Dabei zeigt sich: Gebrauchte Pkws werden immer beliebter, in den meisten Ländern ist der Markt für private Gebrauchtfahrzeuge mittlerweile größer als der Neuwagenmarkt. Eine Ausnahme ist China: Aus der schnell wachsenden Mittelschicht stammen viele Erstkäufer, die sich häufig für einen preiswerten Neuwagen entscheiden. „Das bedeutet jedoch nicht, dass Premiummarken dort das Nachsehen haben. Auch dieser Markt wächst weiter. Es handelt sich um eine hybride Entwicklung”, erläutert Stefan Bratzel, Leiter des FHDW Center of Automotive. Dabei wird vor allem in Japan der Markt stark von heimischen Marken beherrscht: 94 Prozent der Autokäufer wählen ein japanisches Fahrzeug. Bei der Verbundenheit zur nationalen Autoproduktion folgt Deutschland auf dem zweiten Platz. Mehr als die Hälfte der deutschen Autofahrer (57 Prozent) bevorzugt heimische Fabrikate. In den USA und China fährt nur jeder dritte Autofahrer einen Pkw aus dem eigenen Land.Beim Autokauf selbst entscheidet meist der zweckbestimmte und praktische Nutzen. 94 Prozent der Befragten verbinden den Pkw mit Zeitgewinn. Für einen Großteil ist er ein unersetzliches Fortbewegungsmittel (91 Prozent). An dritter Stelle steht die Assoziation von Freiheit und Unabhängigkeit (90 Prozent). Von großer Bedeutung sind ferner die Kosten eines Pkws. Für 83 Prozent der Verbraucher ist das Auto „etwas, das viel Geld kostet”. Aufgrund des geringen Einkommens ist der Kauf und die Nutzung eines Pkws vor allem für Verbraucher aus Schwellenländern eine große Herausforderung. Für diese Konsumenten werden in Zukunft Low-Cost-Fahrzeuge von Interesse sein, während europäische Autokäufer funktionalen Aspekten große Bedeutung bei-messen.www.commerzfinanz.comwww.bipe.fr

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