Der König ist tot, lang lebe der König!
MOBILITY BUSINESS 16.01.2015

Der König ist tot, lang lebe der König!

Mercedes-Maybach S 600 Mercedes bringt ab Februar eine Überversion der noblen S-Klasse auf den Markt

Wien. Leicht hat es Maybach in den letzten Jahren nicht ge-habt. 2002 belebte die Daimler AG die einstige Luxusmarke mit zwei Modellen, um sie nach kaum zehn Jahren Bauzeit mangels zufriedenstellender Verkaufszahlen im Jahr 2012 wieder einzustanzen. Ganz konnte man sich dann doch nicht trennen, ab heuer wird der Name Maybach wieder auf Autos und nicht in den Schlagzeilen stehen: Der Mercedes-Maybach S 600 hüllt ab Februar 2015 die Reichen der Welt in feinste Qualität. Anders als beim wenig glücklichen Relaunch kurz nach der Jahrtausendwende haben sie dafür aber diesmal kein eigenes Auto gebaut und keine eigene Marke aus der Taufe gehoben, sondern halten sich nah an der S-Klasse. Trotzdem ist Maybach nicht nur eine aufgehübschte Ausstattungsvariante, die sich über dickeres Leder, aufwendigere Nähte und weichere Polster definiert. Zwar gibt es in der über 100 Seiten starken Preisliste nur eine Handvoll Optionen wie die silbernen Champagnerkelche oder das Panorama-Dach mit der elektrochromatischen Verdunkelung aus dem SL, die nur der Topversion vorbehalten sind. Doch das Maybach-Logo auf der C-Säule verdient sich der Luxusliner schon allein mit den 20 cm mehr Radstand (gegenüber der S-Klasse-Langversion, wohlgemerkt), die bei einer Länge von 5,45 m jetzt komplett den Hinterbänklern zugute kommen.

Luxus trifft Leistung

Angetrieben wird der noble Zuckerguss von einem Zwölfzylinder-Kraftwerk mit 6 l Hubraum, das dem wuchtigen Eigengewicht von 2,3 t mit 530 PS und 830 Nm unter die Arme greift. So schafft man es doch noch in 5,0 Sek. auf 100 km/h. Während der Chauffeur also den Weg von der Dinnerparty nach Hause in Rekordzeit schafft, entspannt man derweil im überdimensionierten Fond, der serienmäßig über Executive-Sitze verfügt – die Rückenlehnen lassen sich um bis zu 43,5 Grad neigen, besser schläft man wohl auch in einem Privatjet nicht. Ob es dort silberne Champagnerkelche, beheizte Cup-holder oder auch ein Panoramaglasdach mit elektrochromatischer Verdunkelung gibt, bleibt fraglich. Wer selbst das Ruder in die Hand nimmt, wird überrascht sein: Trotz der Länge und des Gewichts fährt sich der Mercedes-Maybach S 600 erstaunlich sportlich. Einlenkverhalten, Fahrwerk und Handling reichen, um auch auf der berühmt- berüchtigten Nordschleife eine gute Figur zu machen. Die neue Über-S-Klasse greift in Sachen Qualität und Verarbeitung die ganz Großen im Markt an, wie den Rolls-Royce Ghost oder den Bentley Flying Spur. Nur das Preisschild ist etwas kleiner: ab 245.330 Euro steht der Nobelhoblel in der eigenen Garage. Wem das nicht reicht, der kann sich mit schier unendlichen Extras so richtig austoben und den Basispreis gleich mal verdoppeln. www.daimler.com

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