Der kompakte Ingolstädter mit dem doppelten Herz
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Der Audi A3 Sportback e-tron mit 204 PS und einer elektrischen Reichweite von 50 Kilometer startet bei 39.900 Euro.
MOBILITY BUSINESS Gregor Josel 29.05.2015

Der kompakte Ingolstädter mit dem doppelten Herz

Audi A3 Sportback e-tron Mit dem schnittigen Konzept will der Autobauer Plug-In-Hybrid unter die Massen bringen

Plug-In-Hybrid, gepaart mit Luxus, tadelloser Verarbeitung und noch dazu ohne Kompromisse? Das geht!

Wien. Die Anforderungen ans Automobil haben sich in den letzten Jahrzehnten stark geändert. SUVs verbinden heute (leichte) Geländegängigkeit mit schickem Design, Coupés können auch vier Türen haben, und Kombis müssen nicht mehr nur praktisch, sondern auch schnittig sein. Auch die Antriebsarten passen sich den Lebensumständen an, die für viele ideale Lösung stellt der Plug-In-Hybrid dar, die Kombination aus fossilen Brennstoffen und einem Akku. Laut- und emissionslos für den Alltag und ohne Reichweiteneinschränkung für große Entfernungen. Die Idee hält schon seit Längerem im Auto Einzug, jetzt bringt Audi das Konzept in eines ihrer umsatzstärksten Modelle.

Änderungen im Detail

Der Audi A3 Sportback e-tron ist vor allem unauffällig. Von außen ist er ein A3 wie jeder andere; nur wer genau hinsieht, erkennt den geänderten Kühlergrill und das fehlende Auspuffendrohr, das sich hinter den e-tron-Stoßfänger verbirgt. Auch auf den zweiten Blick nicht erkennbar ist der Ladeanschluss hinter dem Ringlogo an der Front, mit der der A3 e-tron an jeder Steckdose seine Akkus auflädt. Der Vierzylinder Benzinmotor mit 1,4 Liter Hubraum und 150 PS wird von einem 100 PS starken Elektromotor unterstützt, wodurch die Systemleistung bei 204 PS liegt. Das Gesamtdrehmoment liegt bei 350 Nm. Ziel der Entwickler war es, Audi-typische Fahreigenschaften mit Sparsamkeit zu verbinden. Und so trifft eine Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 7,6 Sekunden auf einen durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 1,6 Liter auf 100 Kilometer. Elektrisch schafft der e-tron den Spurt von Null auf 60 km/h sogar in 4,9 Sekunden. Rein elektrisch sind bis zu 50 Kilometer möglich, kombiniert soll der Doppelherz-Audi 940 Kilometer schaffen.

Antriebskonzept geht auf

In der Praxis fährt der Österreicher mit dem Auto im Schnitt unter 40 Kilometer am Tag. Bei vorausschauender Fahrweise und gefühlvollem Gasfuß lässt sich der Alltag im Audi A3 e-tron ohne Benzin meistern, vorausgesetzt, die Möglichkeiten zum Laden sind gegeben. Bietet weder die eigene Garage noch die Arbeitsstätte Parkplätze mit Ladefunktionen an, dann relativiert sich der Vorteil des Plug-In-Hybrid und man sitzt in einem 1.615 Kilogramm schwere Benziner, dessen Verbrauch schnell über sieben Liter klettert. Bei idealen Bedingungen aber lässt sich der Durchschnittsverbrauch durchaus erreichen – auch deshalb, weil im A3 Sportback e-tron der Fahrer selbst entscheiden kann, was mit der gespeicherten Energie passieren soll: Entweder man hält sie zurück und spart sie auf für den Stadtverkehr oder man nutzt sie je nach Situation voll oder kombiniert mit dem fossilen Treibstoff. Auch funktioniert die Rekuperationsfunktion sehr gut, die beim Bergabfahren oder Bremsen Energie zurückspeichert.
Wer sich für den Audi A3 e-tron entscheidet, der findet im 39.900 Euro Basis-Paket bereits einiges. Zu den LED-Scheinwerfern mit Abbiegelicht, LED-Heckleuchten, 6-Gang-Automatikgetriebe, schlüssellosem Zugang, Zweizonen-Klimaautomatik oder auch MMI-Radio mit 5,8-Zoll-Farbdisplay gesellen sich Features wie das Ladesystem mit 2,5 Meter langem Kabel, die EV-Taste für die Fahrmodi-Auswahl oder der Powermeter im Kombiinstrument. Trotz der überkompletten Serienmitgift liegt der A3 e-tron dennoch empfindlich über seinen Brüdern mit konventionellem Antrieb. Der Sprung vom Basis-1,4-Liter TFSI mit 150 PS und Siebengang-Automatikgetriebe liegt bei 11.000 Euro.

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