E-Auto-Nutzer mit ihren Stromern sehr zufrieden
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Elektroautos verursachen bis zu 80 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen, als neue Benzin- und Diesel-Fahrzeuge.
MOBILITY BUSINESS Moritz KOlar 12.06.2015

E-Auto-Nutzer mit ihren Stromern sehr zufrieden

Studie Das Institut für Verkehrsforschung hat die Zufriedenheit von deutschen E-Fahrzeug-Nutzern untersucht

Eine weitere Untersuchung des Joanneum Research bestätigt das grüne Image der Stromer.

Wien. Elektroautos gelten gemeinhin als umweltfreundliche Alternative zu Benzinern und Diesel; dass sie dabei auch eine praktische Alternative sein können, zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Mehr als 3.000 private und gewerbliche Nutzer von E-Fahrzeugen nahmen 2014 an der Befragung teil – das Fazit war eindeutig: Satte 84% der privaten Halter würden nämlich die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs weiterempfehlen, und die Mehrheit der gewerblichen Elektrofahrzeughalter plant sogar die Anschaffung weiterer Elektrofahrzeuge.

Umweltbelastung im Fokus

Gewerblichen E-Auto-Nutzer sind demnach mehrheitlich kleine Unternehmen mit maximal 49 Mitarbeitern und neun Fahrzeugen. Im privaten Bereich werden Stromer überwiegend von gut gebildeten, männlichen Personen mit höheren Einkommen genutzt, die in vier von fünf Fällen bei Bedarf auf einen konventionell angetriebenen Zweitwagen zurückgreifen können. Die Motivation, zum Elektrofahrzeug zu greifen, ist aber da wie dort gleich: Die günstigeren Energiekosten pro Kilometer werden da ebenso als Grund angeführt wie der Fahrspaß am Elektroantrieb, vor allem aber das Interesse an der innovativen Technologie und die Reduzierung der Umweltbelastung.

Umfassende Berechnung

Dass es sich beim grünen Image der Stromer um keine leeren Worthülsen handelt, hat das steirische Joanneum Research in einer ebenfalls aktuellen Studie dokumentiert. „Der Haupteinfluss der Umweltbilanz eines E-Mobils ist die Herkunft des Stroms, mit dem die Batterien geladen werden”, resümiert Gerfried Jungmeier. Er hat im Auftrag der Internationalen Energieagentur das internationale Forschungsprojekt koordiniert. Dabei wurde weltweit in 33 Ländern anhand einer Vielzahl an Faktoren erhoben, inwieweit die strombetriebenen Autos tatsächlich zu einer Umweltentlastung betragen können, und zwar über den gesamten Lebensweg hinweg betrachtet: von der Produktion des Wagens über seine Nutzung bis zur Entsorgung.

Deutliche Unterschiede

Im Vergleich zu neuen Benzin- und Diesel-Fahrzeugen seien durchschnittlich Reduktionen von Staub-Emissionen um etwa 60% berechnet worden. Die Reduktionen bei den Emissionen mit Ozonbildungspotenzial (vor allem NOx – Stickoxide – und Kohlenwasserstoffe) würden bei etwa 30% und bei den Treibhaus-Gasen bei rund 20% liegen. Das österreichische Länderergebnis der Umweltbilanz im Lebenszyklus ergab eine 40%ige Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, eine 65%ige Reduzierung der Staub-Emissionen, 60% weniger Emissionen mit Ozonbildungspotenzial und 45% weniger Ausstoß mit Versauerungspotenzial.
Betrachtet man die einzelnen Länder, zeigen sich deutliche Differenzen, betonte Jungmeier. So würden in Norwegen aufgrund der nahezu 100%igen, wasserkraftbasierten Stromerzeugung bis zu 80% der Treibhausgas-Emissionen eingespart, in China stamme der Strom aus der Verbrennung von Kohle, wodurch im Moment der Betrieb von Elektroautos in China noch wenig umweltrelevante Vorteile bringe, erläuterte der Studienkoordinator.

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