Lieber Arbeitslust als Freizeitspaß
© Toyota | Der neue, auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellte Toyota Pick-up bleibt sich selbst als Arbeitstier treu. Ab Herbst in Österreich.
MOBILITY BUSINESS Bernhard Kitzinger 11.03.2016

Lieber Arbeitslust als Freizeitspaß

Sind Pick-ups die neuen Fun-Cars? Ja, sagt Toyota mit dem neuen Hilux und folgt dabei der Maxime: work before play!

WIEN. Der Pick-up führt in Europa nach wie vor ein Nischendasein. Betrachtet man die Entwicklungen der letzten Monate, wollen die Hersteller dies nun endgültig ändern. Dabei rühren alle Köche dasselbe Rezept, nur leicht variiert, zusammen. Grundgedanke: Was wir bisher als reines Arbeitstier wahrnehmen, soll auch als Freizeitfahrzeug und Fun-Car unser Interesse erregen.

Man nehme, man nehme …

Toyota hat seine neueste Interpretation des Pick-up jüngst auf dem Genfer Automobilsalon der Weltöffentlichkeit präsentiert. Mehr als andere Hersteller haben die Japaner beim Thema zu verlieren, ist der Hilux doch das Produkt einer fast 50jährigen weltweiten Erfolgsgeschichte. So sind die Änderungen mit Hinblick auf Freizeittauglichkeit dann auch hauptsächlich auf Komfort- und Sicherheitsfeatures konzentriert, an der Belastbarkeit und Geländetauglichkeit wird bewusst nicht gerüttelt – im Gegenteil.

Mit dem Sicherheitspaket Toyota Safety Sense bietet der neue ­Hilux eine Fülle von Assistenten, die dem Fahrer die Arbeit erleichtern, unter anderem das Pre-Collision-System PCS2 mit Fußgängererkennung, den Spurhalte-Assistenten, Fernlichtassistent und den Verkehrszeichen-Assistent. Infotainment-Zentrale ist ab der mittleren Ausstattungsstufe ein 7 Zoll großer Touchscreen.

Ein Gentleman fürs Grobe

Während um den Fahrer herum „abgesoftet” wird, ist das Fahrzeug insgesamt sogar noch robuster geraten als seine Vorgängergenerationen. Mit einer um 20% höheren Verwindungssteifigkeit bildet der neu entwickelte Leiterrahmen des Hilux die Basis für optimierte Fahreigenschaften, höhere Aufprall­sicherheit und auch für Langlebigkeit.

Die robuste Hinterachse mit Blattfedern und zwei Stoßdämpfern haben die Toyota-Ingenieure intensiv weiterentwickelt, um den Spagat zwischen Gelände-Arbeitstier und komfortablem Freizeit­mobil zu schaffen. Allerdings geht Toyota hier nicht ganz so weit wie die Mitbewerber von Nissan, die seit 2015 im neuen Navara sogar eine Mehrlenkerachse verbauen.
Der zuschaltbare Allradantrieb mit Geländereduktion und zuschaltbarem Sperrdifferenzial mit begrenztem Schlupf verleiht dem neuen Hilux ein Höchstmaß an ­Geländegängigkeit. Dank des deutlich erhöhten Drehmoments des neuen Motors im unteren und mittleren Drehzahlbereich sowie der erhöhten Belastbarkeit des neuen Leiterrahmens steigt die zulässige Anhängelast (gebremst) beim neuen Hilux zudem auf 3,2 Tonnen.

Neues Kraftwerk

Für den neuen Hilux hat Toyota auch ein neues Aggregat konstruiert. Der 2,4 Liter-Turbodieselmotor mit optionaler Start-Stopp-Funktion soll deutlich mehr Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich bereitstellen; befähigt wird er dazu durch einen Turbo­lader mit variabler Schaufelgeomentrie und Zwischenkühler.

Die genauen Daten liefert Toyota auch schon mit: 150 PS bei 3.400 U/min und 400 Nm zwischen 1.600 und 2.000 U/min. Dabei werden alle Hilux-Hinterradler mit 6-Gang-Schaltgetriebe, die Allrad-Versionen für das Double Cab wahlweise ab der mittleren Ausstattung auch mit einer 6-Stufen-Automatik ausgeliefert.
Beide Getriebevarianten wurden laut Hersteller in puncto Langlebigkeit und Komfort der Gangwechsel sowie Effizienz weiter verfeinert.
Wie gut die Gratwanderung zwischen Gelände-Arbeitstier und Freizeitmobil gelungen ist, werden die ersten Fahrtests zeigen. Dass der achte Hilux die Erfolgsgeschichte der Toyota Pick-ups weiterschreibt, bezweifelt allerdings schon heute kaum jemand.

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