Neue Ladestationen sollen Stromern Flügel verleihen
MOBILITY BUSINESS Moritz KOlar 20.02.2015

Neue Ladestationen sollen Stromern Flügel verleihen

EU-Kommission Mit vier Mio. Euro wird der Aufbau einer Elektroauto-Ladeinfrastruktur in Nordeuropa unterstützt

Das Geld stammt aus dem Verkehrsförderungsprogramm Transeuropäische Netze (TEN-T).

Brüssel. Im vergangenen Jahr wurden in Österreich zwar deutlich mehr Elektroautos als noch 2013 zugelassen (in dem Jahr gab es allerdings auch einen deutlichen Rückgang gegenüber 2012), so richtig auf Touren will der Stromer-Markt aber trotzdem nicht kommen. Das liegt vor allem an den bescheidenen Reichweiten der Elektrofahrzeuge, damit verbunden aber auch an unüberbrückbaren Entfernungen, weil im nationalen wie internationalen Verkehr immer noch große Versorgungslücken bestehen. Wer von Wien oder München nach Amsterdam oder Den Haag mit dem Elektroauto reisen möchte, kommt mit Status quo irgendwo am Weg zu liegen und nur mit großen Umständen weiter.

4 Mio. Euro EU-Förderung

Noch – denn in Zukunft soll die Strecke durchgängig Elektroauto-tauglich werden. Mit finanzieller Unterstützung der EU-Kommission sollen auch Hamburg, Stockholm oder Oslo vom Süden aus für Fahrzeuge, die ihren Treibstoff ausschließlich aus der Steckdose beziehen, in einem Rutsch erreichbar werden – wenn auch mit ein paar Stopps zum Nachladen. Insgesamt macht die EU dafür mehr als vier Mio. Euro aus dem europäischen Verkehrsförderprogramm Transeuropäische Netze (TEN-T) locker. Damit soll entlang der wichtigsten Autobahnen, die die Niederlande, Dänemark, Schweden und Deutschland verbinden, ein offen zugängliches Netz von Schnell-Ladestationen für Elektrofahrzeuge entstehen. Das Vorhaben wurde im Rahmen der jährlichen TEN-T-Aufforderung mithilfe externer Sachverständiger für eine EU-Finanzierung ausgewählt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 8,4 Mio. Euro. Empfänger der Gelder und zuständig für die Umsetzung ist unter anderem die VDE Prüf-und Zertifizierungsinstitut GmbH in Frankfurt.

Netzwerk als Plattform

Deren System aus Wissenschaft, Normung und Prüfung vereint Experten für Forschung und Entwicklung bedeutender Innovationsfelder unter einem Dach. In Deutschland ist der Verband vor allem durch das VDE-Zeichen als Marke für elektrotechnische Sicherheit bekannt, doch das Kerngeschäft des VDE ist der Wissens-transfer. Sein Netzwerk fungiert dabei als Plattform für den fachübergreifenden Informationsaustausch rund um Technik und Trends. Experten der VDE-Fachgesellschaften für Informations-, Energie-, Medizin-, Mikro- und Nanotechnik sowie Automation entwickeln Innovationsstrategien und fördern den internationalen Dialog zwischen Forschern, Entwicklern und Anwendern.

Auch Österreicher profitieren

Ein Teil des EU-Projekts wird einer Studie zur Interoperabilität, also der Fähigkeit zur Zusammenarbeit verschiedener Ladesysteme und -techniken für eine nachhaltige Infrastruktur und zur Planung des Netzes, gewidmet sein. Im Zuge des Pilotvorhabens werden insgesamt 155 Ladestationen entlang der wichtigsten Autobahnen installiert, 30 in den Niederlanden, 23 in Dänemark, 35 in Schweden und 67 in Deutschland.Die neue Verkehrsstraßen für Elektrofahrzeuge, so die EU-Kommission, sollen dazu beitragen, den Ausbau des Elektrofahrzeugverkehrs in Nordeuropa zu beschleunigen und als vorbildliche Praxis für andere Länder dienen. Bei Reisen in den Norden profitieren in Zukunft auch heimische Stromer-Besitzer von dem dichteren Ladestationennetz. www.ec.europa.eu

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