Ohne Auto geht beim ­Pendeln gar nichts!
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MOBILITY BUSINESS 27.11.2015

Ohne Auto geht beim ­Pendeln gar nichts!

Aktuelle IMAS-Untersuchung zeigt: Knapp zwei Drittel aller Öster­reicher legen ihre täglichen Arbeitswege mit dem Auto zurück.

••• Von Jürgen Zacharias

WIEN. Mit dem Taxi? Mit der U-Bahn? Per Straßenbahn? Zu Fuß? Oder doch lieber mit dem Fahrrad? Um zum Arbeitsplatz und von dort wieder nachhause zu kommen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Keine wählen wir aber so gern und so oft wie unser Auto. Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungs­instituts IMAS fährt mehr als jeder zweite Österreicher mit dem privaten Pkw zur Arbeit, sieben Prozent legen diesen Weg mit ihrem Firmenauto zurück. Deutlich abgeschlagen: Öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad; nur sieben Prozent der Österreicher machen sich zu Fuß auf den Weg in die Arbeit.

17 Kilometer Arbeitsweg

Im Durchschnitt pendeln die Österreicher der Studie zufolge rund 17 Kilometer pro Strecke. 12 Prozent müssen allerdings weniger als einen Kilometer zurücklegen, und für 26 Prozent beträgt der Arbeitsweg nur zwischen ein und fünf Kilometer. 19 Prozent der Österreicher müssen von und zur Arbeit sechs bis zehn Kilometer zurücklegen, und der Rest (drei Prozent machten keine Angaben) muss noch größere Distanzen zurücklegen.

Wenig verwunderlich daher, dass wir pro Monat durchschnittlich 108 € für unseren Weg zur Arbeit ausgeben, wobei sich deutliche Unterschiede auftun: Das Auto kostet im Schnitt nämlich rund 140 € im Monat, öffentliche Verkehrsmittel im gleichen Zeitraum hingegen nur 42 €.

Kosten sprechen für Öffis

Was trotz der hohen Kosten für das Auto spricht: Die Tatsache, zeitlich und örtlich flexibel zu sein (für satte 70 Prozent der Autofahrer wichtig). Auch die mit dem Fahrzeug verbundene Zeitersparnis (47 Prozent) und die größere Bequemlichkeit (30 Prozent) spielen eine entscheidende Rolle. 27 Prozent der befragten Österreicher geben an, für ihre Arbeit ein Auto zu benötigen, und 24 Prozent, dass es auf der Wegstrecke keine gute öffentliche Verkehrsanbindung gebe. Trotz der vergleichsweise höheren Durchschnittskosten setzen 16 Prozent auch aufs Fahrzeug, um ihre Kosten niedrig zu halten.

Die günstigeren Kosten sind auch das Hauptargument für öffentliche Verkehrsmittel: 33 Prozent fahren öffentlich, weil sie kein eigenes Auto besitzen, und 26 Prozent fahren Bahn oder Bus, um die Umwelt zu schonen, je 22 Prozent, weil sie den Staus zu den Stoßzeiten entgehen möchten und sie bei der Firma keinen Parkplatz haben, und 21 Prozent, weil sie zeitlich und örtlich flexibel sein wollen.

Treibstoffpreise im Fokus

Das IMAS Institut ging in der Studie außerdem der Frage nach, welche Aspekte laut Meinung der berufstätigen Österreicher die Pendler-Situation in den kommenden Jahren am deutlichsten verändern könnte; dabei gehen 46 Prozent davon aus, dass die Entwicklung der Treibstoffpreise am ehesten die aktuellen Gegebenheiten beeinflussen könnte.

Für 45 Prozent sind der Mangel an Arbeitsplätzen im ländlichen Raum und für 43 Prozent die Knappheit der Parkplätze im städtischen Bereich mögliche Veränderungsfaktoren. Für 28 Prozent die Wanderung der Bevölkerung in die Städte und für 25 Prozent der Wohnungsmangel in den Städten sowie die Grundstückspreise.

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