Rund 15 Mrd. Euro …
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Teures Auto Inklusive aller Ausgaben (u.a. für Wartung & Reparatur) kostet ein durchschnittliches Fahrzeug 9.500 € pro Jahr – kann dann aber dank politischer Vorgaben (Fahrverbote, etc.) oft nur eingeschränkt benutzt werden.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 23.09.2016

Rund 15 Mrd. Euro …

… haben wir Autofahrer im Vorjahr dem Staat bezahlt; in keinem anderen Bereich sind so hohe Steuern fällig.

••• Von Moritz Kolar

Die Autofahrer sind schon jetzt die am stärksten steuerlich belastete Gruppe in Österreich – eine weitere Belastung wäre fatal”, so der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure Günther Kerle Ende Juli als Reaktion auf eine von Bundesminister Rupprechter gestellte Forderung nach einem Ende des Steuervorteils für Dieselfahrzeuge.

Letztlich wurde es mit dem Vorhaben des Finanzministers (bislang) nichts, was freilich nichts daran änderte, dass Herr und Frau Österreicher auch jetzt schon fleißig zur Kassa ­gebeten werden. „Wir zahlen beim Erwerb, beim Tanken und beim Betrieb unseres Autos in die Staatskasse ein”, so Kerle.
Mineralölsteuer (kurz MöSt), Normverbrauchsabgabe (NoVA) und motorbezogene Versicherungssteuer: Mit all diesen Abgaben befindet sich Österreich schon jetzt im absoluten Spitzenfeld der automotiven Besteuerung in Europa. „Dazu kommt, dass es in den vergangenen elf Jahren sage und schreibe elf Steuererhöhungen für die Autofahrer gegeben hat. Genug ist genug”, stellte Kerle klar.

Gewaltige Belastung

Summiert man alle Steuern, mussten die Österreicher laut Zahlen des ÖAMTC für ihre Autos im Jahr 2013 satte 12,677 Mrd. € (siehe auch Grafik rechts) an Steuern aufwenden. Die Wirtschaftskammer (WKO) summiert die Kosten sogar auf bis zu 15 Mrd. € – das entspricht rund einem Sechstel der gesamten Steuereinnahmen eines Jahres!

Zur Verdeutlichung: Würde man einen Turm aus lauter 100 €-Scheinen bauen, wäre der Betrag, den wir jährlich für Mineralölsteuer, Versicherungssteuer und all die anderen Autoabgaben bezahlen, rund 15 Kilometer hoch – das entspricht etwa 110 Mal der Höhe des ­Stephansdoms!
Das ist aber längst noch nicht alles, müssen doch Autofahrer neben Steuern auch für die Kosten der Fahrzeugerhaltung und für den Wertverlust aufkommen.

Hohe Rechnung

Der ÖAMTC hat im Vorjahr die tatsächlichen Autokosten in einer Beispielrechnung anhand eines VW Passat bei 15.000 Kilometer jährlicher Nutzung exemplarisch ausgewiesen. Demnach verliert das Fahrzeug pro Jahr durchschnittlich 4.852 € an Wert. Die Wartungskosten schlagen mit jährlich 1.877 € zu Buche, und dazu kommen noch Spritkosten von 1.442 € jährlich.

Ergänzt man diese Rechnung um die Kosten der Haftpflichtversicherung (876 €) und der Versicherungssteuer (384 €) ergeben sich Jahreskosten von 9.442 € – inklusive Autobahnvignette also rund 9.500 €. Viel Geld, das man so erst einmal verdienen muss und das dann – wenn es nach dem Willen vieler politischer Entscheidungsträger geht – in Zukunft immer noch nicht reichen könnte, weil immer weitere und höhere Steuern diskutiert werden. Dazu kommt, dass die Aufwendung der knapp 10.000 € immer öfter mit der Auflage verbunden ist, das Fahrzeug nur eingeschränkt verwenden zu können. Einerseits steigen die Kosten, andererseits sinkt aber der Nutzen – ob diese Rechnung langfristig aufgehen wird?

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