Sternen-Regen beim Crashtest
© ÖAMTC
ÖAMTC-Test: Fünf Sterne für das Mercedes C-Klasse Cabrio.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 14.09.2017

Sternen-Regen beim Crashtest

Neun Autos nahmen am aktuellen ÖAMTC-Crashtest teil, fast alle räumten fünf Sterne ab; Nachholbedarf gibt es lediglich beim Opel Ampera-e und bei Kia Rio und Kia Picanto.

WIEN. Dass die Verkehrssicherheit moderner Autos immer besser wird, zeigt einmal mehr der aktuelle ÖAMTC-Crashtest: Neun Fahrzeuge wurden getestet, sechs erreichten in ihrer Serien-Ausführung fünf Sterne (Ford Fiesta, Jeep Compass, Mazda CX-5, Mercedes C-Klasse Cabrio, Opel Grandland X und Renault Koleos). Nicht ganz so stark waren der Opel Ampera-e (vier Sterne) und die beiden Neuerscheinungen von Kia. (Sowohl Rio als auch Picanto wurden in der Serienausstattung mit nur drei Sternen bewertet.). Abhilfe schafft bei Kia das mit Zusatzkosten verbundene Sicherheitspaket, das den Rio auf fünf, den Picanto auf vier Sterne aufwertet.
 
ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang erklärt dazu: „Die beiden Kia sind vergleichsweise klein und günstig, was den Vergleich mit der Konkurrenz in diesem Crashtest nur bedingt zulässt. Allerdings zeigen die optionalen Sicherheitspakete, dass es auch anders geht – wenn der Konsument den Aufpreis zahlt.“ Beim Rio beinhaltet das optionale Sicherheitspaket Notbrems- und Spurhalteassistenten, beim Picanto ist es lediglich ein Notbremsassistent. „Im Gesamtergebnis bringt das beiden Fahrzeugen deutliche Verbesserungen bei der Erwachsenensicherheit und eine massive Aufwertung bei den Sicherheitsassistenten“, fasst der ÖAMTC-Experte zusammen. „Beim Rio sinkt durch einen Notbremsassistenten, der auf Fußgänger reagiert, auch das Risiko eines Zusammenstoßes mit einem Passanten, was ihm letztlich die fünf Sterne bringt.“
 
Mit dem Rest des Feldes zeigt sich der ÖAMTC-Cheftechniker großteils zufrieden. „Fünf Sterne bedeuten aber nicht, dass es keine Verbesserungsmöglichkeiten gibt“, hält Lang fest. „Speziell in der Fußgängersicherheit haben alle Fahrzeuge ihre Probleme. Es gibt im aktuellen Test beispielsweise kein Auto, dessen A-Säulen bei einem Aufprall nicht zu schwersten Verletzungen führen können.“

Fahrerassistenten können sowohl Fußgänger als auch Fahrzeuginsassen schützen. Kommt es jedoch zu einem Unfall, sitzt man nicht in jedem Auto gleich sicher. Auch hier zeigten sich beim ÖAMTC-Crashtest die Unterschiede im Detail. So ist beispielsweise beim Jeep Compass die Gefahr von schweren Brustverletzungen bei einem Anprall an einen Baum oder Laternenmasten gegeben. „Das C-Klasse Cabrio von Mercedes weist eine ähnliche Schwäche auf, noch dazu gibt es für hinten sitzende Passagiere das Risiko von schwersten Nackenverletzungen bei einem Aufprall von hinten“, erklärt Lang.
 
Und auch bei der Kindersicherheit müssen die Hersteller dem Test zufolge noch nachlegen. Der Opel Ampera-e verfehlte aufgrund seiner Werte in diesem Kriterium sogar knapp die Fünf-Sterne-Wertung. Der Grund: Auf den äußeren Rücksitzen lassen sich Kindersitze mit iSize-Fixierung nicht sicher installieren. „Stark erhöhte Werte bei Frontal- und Heckaufprall wurden außerdem gleich bei mehreren Fahrzeugen in verschiedenen Konstellationen gemessen“, kritisiert der ÖAMTC-Cheftechniker. Sehr hohe Belastungen traten zum Beispiel bei folgenden Autos und Szenarien auf: beim KIA Picanto (zehnjähriges Kind im Brustbereich beim Heckcrash), Mazda CX-5 und Renault Koleos (zehnjähriges Kind im Nackenbereich beim Frontcrash), Mercedes C-Klasse Cabrio (sechsjähriges Kind im Kopfbereich beim Heckcrash). (jz)



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