Tesla Model S in: „Der Winterkönig”
© Reinhard Krémer
PraktischDer Tesla S erspart einem das Eiskratzen – er taut selber ab.
MOBILITY BUSINESS reinhard krémer 10.03.2017

Tesla Model S in: „Der Winterkönig”

Der Tesla Model S P90D ist nicht nur ein reinrassiger Sportwagen – er überzeugt auch bei Eis und Schnee.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Nur wenige Fahrzeuge lösen so viele positive Emotionen aus wie Elektroautos. Und ein echter „Bringer” ist hier der Tesla – auch im Schnee.

Wir testeten den Tesla Model S P90D mit der 90 KW-Batterie mit Allradantrieb – das D steht hier natürlich nicht für Diesel, wie manche Scherzbolde verlauten ließen, sondern für „Dual”, also ein Elektromotor an der Vorder- und einer an den Hinterachse. Das Auto hat eine Reichweite von 509 Kilometern (NEFZ) und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.
Das P verspricht Performance, und die hat das Fahrzeug: Im Fahrmodus „Von Sinnen” (kein Spaß – die heißt echt so), auf englisch „Ludicrous”, schießt das Ding bei Vollgas in 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Diese Einstellung haben wir nicht getestet, wohl aber die Beschleunigung im normalen Modus ausprobiert. Ergebnis: Wie wenn dich eine Kuh in den Hintern tritt …

Autopilot macht viel Freude

Der Tesla zeigt auch bei annähernd voller Beladung mit drei Personen und reichlich Reisegepäck keinerlei Schwächen. Auf der Autobahn erfreut der Autopilot, der zuletzt immer wieder in die Kritik gekommen war – völlig zu Unrecht, wie Ihr Tester berichten kann. Der Computer und die elektronischen Helferlein übernehmen hier die wesentlichen Aufgaben wie die Spur halten und die einmal eingestellte Geschwindigkeit beibehalten – inklusive bremsen, wenn es nötig ist (zum Beispiel, wenn ein anderes Fahrzeug „reinschneidet”) oder wieder beschleunigen, wenn die Strecke wieder frei ist.

Das Fahrzeug fordert regelmäßig dazu auf, die Hände am Lenkrad zu belassen, wenn diese zu lang davon weg sind. Wer aber glaubt, er kann beim autonomen Fahren Zeitung lesen, ist selber schuld, wenn´s kracht.
Ein wichtiger Parameter des Tests war die Kälte im Winter. Kritiker behaupten immer wieder, dass das ein „Killer” für die Stromer sei. Im Falle des Tesla stimmt das nicht. Zwar sinkt die Reichweite, aber 300 km oder mehr sind problemlos drin – auch bei forcierter Fahrweise.
Der Allrad nimmt dem Fahren im Schnee das Abenteuer, die elektronischen Helferlein sorgen dafür, dass die kumulierten 770 PS zahm bleiben und das Auto auf der Straße.
Und liegt einmal besonders viel von der weißen Pracht auf der Fahrbahn, lässt sich die Karosserie bis auf eine Bodenfreiheit von 18 Zentimeter anheben. Wir fuhren Wien-Fuschl-Berchtesgaden-Kitzbühel und retour und konnten keine einzige Schwachstelle beim Tesla P90D feststellen – außer dem Preis: Der liegt bei reschen 124.000 €. Wer nicht so viel auf den Tisch legen will – in Kürze kommt das Model 3, und das soll bei gleichem Fahrspaß deutlich günstiger werden.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL