„Wir wollen heuer das ­Vorjahr übertreffen”
© Hyundai
MOBILITY BUSINESS Redaktion 05.05.2017

„Wir wollen heuer das ­Vorjahr übertreffen”

Hyundai Österreich-Geschäftsführer Hansjörg Mayr geht im medianet-Interview von einem Verkaufsplus aus.

••• Von Jürgen Zacharias

Hyundai feiert heuer sein 25-jähriges ­Jubiläum in Österreich. 2016 erreichte die südkoreanische Marke mit 16.763 verkauften Fahrzeugen und einem Marktanteil von 5,1 Prozent Platz acht in der Marken-Zulassungsstatistik.


medianet:
Herr Mayr, Ziel von Hyundai ist es, in Europa der größte asiatische Hersteller zu werden. Wie weit ist man ­aktuell von diesem Ziel entfernt?
Hansjörg Mayr: Wir feiern heuer 25 Jahre Hyundai in Österreich, und diese Zeit kann man als großartige Erfolgsgeschichte bezeichnen. In Österreich sind wir nämlich bereits seit vielen Jahren die asiatische Nummer eins. Dieses Ziel verfolgt unser ­Hersteller bis 2021 auch in Europa.

 

medianet: Wie zufrieden sind Sie mit dem vergangenen Geschäftsjahr in Österreich?
Mayr: 2016 war für uns ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir konnten unsere qualitative Weiterentwicklung und die Neuausrichtung der Marke in Richtung ‚Modern Premium' stark vorantreiben. ‚Premium' steht dafür, dass wir Fahrzeuge mit der bestmöglichen Qualität anbieten wollen, und mit dem Zusatz ‚modern' ist gemeint, dass wir bestmögliche funktionale Qualität in Bezug auf Design, Materialien und Langlebigkeit bieten wollen. Gemeinsam mit unseren Händlern haben wir im Zuge dieser Neuausrichtung viel Geld in die Auftritte der Betriebe investiert. Hyundai ist nicht mehr wie früher eine ‚value for money'-Marke, sondern eine hochqualitative Marke mit dem nach wie vor besten Garantieversprechen im Markt. Wir sind damit auf einem höheren Level angekommen.

 

medianet: Wann hat diese Neuausrichtung begonnen und wann soll sie abgeschlossen sein?
Mayr: Der Start war 2012, seither arbeiten wir an einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Wir werden auch in den nächsten Jahren daran arbeiten, die Marke noch höher zu positionieren. Hyundai ist schon jetzt weltweit eine der teuersten Marken im Sinne des Markenwerts, und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar.

medianet:
Um nochmals auf das vergangene Geschäftsjahr zurückzukommen: Sie zeigten sich damit vorhin sehr zufrieden, unter dem Strich steht aber ein Zulassungsminus.
Mayr: Erfolg ist nicht immer nur ein quantitatives Mehr. Der Fokus lag bei uns 2016 auf einem qualitativen Zuwachs, zudem muss man bei der Bewertung der Zahlen berücksichtigen, dass wir 2015 mit einem Marktanteil von 6,8 Prozent in Österreich unser bestes Jahr der Geschichte hatten, und so gesehen wurde dieses Ergebnis nun ein wenig konsolidiert.

medianet:
Was bedeutet diese Konsolidierung nun für 2017?
Mayr: Für heuer stehen die Vorzeichen auf einem weiteren qualitativen Wachstum und damit einhergehend auch auf einem quantitativen Wachstum. Im ersten Quartal haben wir diesbezüglich bereits sehr gut abgeschnitten.

medianet:
Haben Sie konkrete Zielsetzungen für 2017?
Mayr: Die haben wir natürlich, aber die definieren sich nicht in Marktanteilen und absoluten Zahlen. Unsere Ziele sind auf Modellreihen heruntergebrochen, aber auch von anderen Faktoren wie Verfügbarkeiten abhängig. Somit kommunizieren wir diese Jahresziele nicht nach außen …

medianet:
… aber die Zahlen sollen wieder über 2016 liegen?
Mayr: Ja, wir wollen 2016 übertreffen. Die Zulassungen werden sicher wieder steigen.

medianet:
Was macht Sie da so sicher?
Mayr: Erstens haben wir einen sehr großen Carpark aufgebaut, also über 25 Jahre hinweg sehr viele Kunden gewonnen, die extrem loyal sind. Frei nach dem Motto ‚einmal Hyundai – immer Hyundai' ergibt sich da rein aus dem Bestand heraus eine interessante Wiedermotorisierung. Andererseits werden wir heuer mit dem neuen ‚i30' in einem sehr wichtigen Segment punkten, ab Juli werden wir auch den Kombi in Österreich haben, und zum Jahresende wird es zwei zusätzliche Versionen des ‚i30' geben: Einerseits eine zusätzliche dritte, sehr sportliche ausgerichtete Karosserieform und andererseits ein Performancemodell, der ‚i30' als N-Version. Auch der ‚i20' ist noch ganz jung, der ‚i10' hat gerade erst ein Facelift bekommen, und der ‚Tucson' ist nach wie vor stark nachgefragt.

Zudem werden die neuen Produkte in Fachtests und Modellvergleichen sehr gut bewertet und wir haben uns in den Bereichen Qualität und Kundenzufriedenheit sehr überzeugende Argumente aufgebaut, was uns in Summe für das laufende Jahr schon sehr zuversichtlich macht. Im Herbst wird dann auch noch ein weiteres, für uns sehr wichtiges Fahrzeug am Markt eingeführt werden.

 

medianet: Den seit Längerem angekündigten kleinen SUV?
Mayr: Richtig. Das Fahrzeug wird zusätzlich zum ‚Tucson' kommen und ist gerade für den österreichischen Markt sehr wichtig. Sehr spannend entwickelt sich mit dem ‚Ioniq' auch das weltweit erste Fahrzeug mit drei elektrifizierten Antrieben. Da liegen die Verkaufszahlen der Variante mit Batterieantrieb weit über den Erwartungen. Wir werden uns daher sehr bemühen, mehr Volumen zu bekommen, als uns eigentlich zugeteilt ist.

medianet:
Hyundai hat neben dem ‚Ioniq' auch bereits viele andere Fahrzeuge mit alternativen Antrieben im Angebot.
Mayr: Dieser Markt entwickelt sich derzeit sehr dynamisch, immer mehr Menschen interessieren sich für diese umweltfreundliche Art der Mobilität.

Nachdem wir einer der wenigen Hersteller mit praktisch allen Antriebsalternativen im Angebot sind, können wir unabhängig beraten. Wir müssen Kunden dabei nicht in eine bestimmte Richtung drängen, um Fahrzeuge verkaufen zu können. Bei uns gibt es die freie Wahl, und unsere Beratung hat die Aufgabe, gemeinsam mit dem Kunden die für ihn bestmögliche Variante herauszufinden, was sich dann unter dem Strich in höherer Kundenzufriedenheit niederschlägt. Und langfristig natürlich auch in höheren Verkaufszahlen.

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