Alles freiwillig
© ÖAR Regionalberatung/Roland Rudolph
Luis Fidlschuster: „In Österreich ist jeder Zweite zivilgesellschaftlich engagiert.”
CAREER NETWORK Redaktion 07.07.2017

Alles freiwillig

Im Mittelpunkt der diesjährigen Jahrestagung von „Leader Österreich” stand das Thema Zivilgesellschaft.

SAALFELDEN. Mit den Potenzialen der Zivilgesellschaft, aber auch mit dem gesellschaftlichen Wandel setzte sich Mitte Juni die Leader-Jahrestagung 2017 in Saalfelden auseinander. Die rund hundert Teilnehmer aus den 77 Leader-Regionen, aus Bundes- und Landesverwaltungen diskutierten über die Beteiligung von Jugend und Frauen, neue Strukturen und Begegnungsräume sowie Organisations- und Finanzierungsfragen.

Nachwuchsprobleme

Die österreichische Gesellschaft lebt in hohem Maß vom freiwilligen Engagement: 28% der Bevölkerung betätigen sich in formalen Strukturen wie Vereinen, und 31% engagieren sich im informellen Bereich wie der Nachbarschaftshilfe. Viele traditionelle Vereine haben allerdings Nachwuchsprobleme; sie sollten, so der Tenor der Veranstaltung, gezielt Recruitingstrategien einsetzen, die berücksichtigen, dass neben der klassischen Vereinsaufgabe auch die Geselligkeit, der Erfahrungsaustausch und das Dazulernen wichtige Beweggründe für freiwilliges Engagement sind. Bei jüngeren Menschen geht der Trend stark in Richtung anlassbezogenes, zeitlich befristetes Engagement ohne langfristige Bindung an eine Organisation.

„Politik und Verwaltung brauchen die Ergänzung durch das zivilgesellschaftliche Engagement, das die notwendige Verbindung zwischen den Lebenswelten der Menschen und der Politik herstellt”, so Luis Fidlschuster vom Netzwerk ­Zukunftsraum Land. Die Initiativen fungierten häufig „als Gewissen der Gesellschaft, indem sie auf Fehlentwicklungen hinweisen und kreative neue Ansätze einbringen”. (red)
www.zukunftsraumland.at

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL