Bestnoten für die Chefs
CAREER NETWORK 16.01.2015

Bestnoten für die Chefs

Jobwechsler-Studie Rund ein Fünftel der unselbstständig Erwerbstätigen denkt über einen neuen Arbeitsplatz nach

Die österreichischen Arbeitnehmer sind mit „ihren” Führungskräften durchaus zufrieden.

Wien. Wer hierzulande einen Vorgesetzten hat, kann in aller Regel durchaus mit ihm leben. „Gleich 47% vergeben die Bestnote für ihre Führungskraft und weitere 44% sind immerhin einigermaßen zufrieden mit ihrem Boss”, fasst Barbara Riedl-Wiesinger, Country Manager & Sales Director Monster Worldwide Austria GmbH, das wichtigste Resultat einer aktuellen Studie zusammen. „Knapp 9% äußern hingegen Unzufriedenheit – und das entspricht genau der Anzahl, die auch Unmut über ihre aktuelle berufliche Situation äußern.”

Höchst zufrieden mit dem Chef sind Personen mittleren Alters, während ältere Arbeitnehmer überdurchschnittlich häufig Skepsis zeigen.Nur 14% meinen, selbst den besseren Chef abzugeben, als dies der aktuelle Vorgesetzte tut. „44% der Befragten erklären, sie selbst könnten die Arbeit ihres Chefs nicht besser verrichten”, sagt Paul Eiselsberg von IMAS International. In der Analyse zeigt sich, dass Ältere und Wechselwillige überdurchschnittlich häufig der Meinung sind, selbst den besseren Chef abzugeben.

Know-how und Sachlichkeit

Für Arbeitnehmer zeichnet sich ihr aktueller Vorgesetzter durch gute Fachkenntnisse (55%) und Gerechtigkeitssinn (46%) aus. Darüber hinaus bestehen die Eigenschaften der aktuellen Führungskräfte darin, gute, klare Anleitungen zu geben (42%), sich für die Mitarbeiter einzusetzen (41%), stets sachlich zu bleiben und eine gute Übersicht zu haben (41%). „Diese Ergebnisse entsprechen den Resultaten unserer aktuellen Mitarbeiterbefragung”, bestätigt Romana Hausleitner, Leiterin Human Resources der BMD Systemhaus GmbH. Sie meint, dass Mitarbeiter „gerecht zu behandeln” bedeutet, sie „ungleich” zu behandeln. „Denn unterschiedliche Mitarbeiter benötigen ein unterschiedliches Fordern und Fördern, und eine gute Führungskraft muss genau das können.”Zwei Aspekte wünschen sich Arbeitnehmer besonders von ihren Führungskräften: Gerechtigkeitssinn (74%) und den Einsatz für die Mitarbeiter (73%).Insgesamt scheint eine Reihe von Eigenschaften nötig zu sein, um als „idealer” Chef zu gelten: Elf der 20 vorgelegten Aspekte werden von mehr als der Hälfte der Befragten als Charakteristikum des Idealbilds angesehen.

„Das ist mein Traum-Chef”

Werden die Eigenschaften der Vorgesetzten mit den Wunschvorstellungen der Arbeitnehmer ver-glichen, so besteht besonderer Verbesserungsbedarf bei „Einsatz für die Mitarbeiter”, „Interesse am beruflichen Weiterkommen der Mitarbeiter”, „gerecht sein”, „gleiche Behandlung der Mitarbeiter” sowie „ein offenes Ohr für Probleme”.

Frauen oder Männer?

Der Großteil der Arbeitnehmer (63%) ist klar der Meinung, dass Führungsqualitäten unabhängig vom Geschlecht sind. Im direkten Vergleich aber gehen die Männer klar als Sieger im Verhältnis 25:4 hervor. Interessantes Detail: Während Männer überdurchschnittlich häufig ihrem eigenen Geschlecht bessere Führungskompetenzen zuschreiben, tendieren Frauen überdurchschnittlich stark dazu, die Qualitäten als Führungskraft unabhängig vom Geschlecht anzusehen. Nur Frauen, die selbst für eine weibliche Vorgesetzte arbeiten, sehen Frauen deutlich stärker als die besseren Chefs an.Last but not least: Immerhin knapp ein Fünftel der unselbstständig Erwerbstätigen in Österreich (19%) hat in den letzten Monaten schon einmal daran gedacht, den aktuellen Arbeitgeber zu wechseln. Im Vergleich zur letzten Jobwechslerstudie ist die Anzahl der Arbeitnehmer mit Wechselgedanken um 5% zurückgegangen. Und: Erstmals liegt die Haupt-ursache für einen Jobwechsel nichtim Gehalt (39%), sondern im Betriebsklima (45%). (pj)www.monster.at

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