Es geht langsam wieder aufwärts
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CAREER NETWORK Redaktion 09.12.2016

Es geht langsam wieder aufwärts

Creditreform hat wieder rund 5.000 KMU nach ihren Absichten befragt: Personalstand aufstocken oder verkleinern?

WIEN. Erstmals seit fünf Jahren gibt es wieder gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit geht leicht zurück. Ende November waren 429.139 Personen entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulung, um 0,2% weniger als im Vorjahr. Passend dazu, hat jetzt Creditreform ihre aktuelle KMU-Umfrage (Herbst 2016) publiziert: Die Personalentwicklung ist auch hier nach zwei Jahren wieder positiv, jedes vierte Unternehmen hat Personal aufgestockt.

Mehr Einstellungsfreude

Creditreform hat im Rahmen seiner Wirtschafts- und Konjunkturforschung im Herbst 2016 wieder rund 5.000 Klein- und Mittelunternehmen nach der aktuellen wie auch zukünftigen Personalentwicklung befragt. Dass es mit der Konjunktur im österreichischen Mittelstand wieder aufwärts geht, belegt die hohe Einstellungsfreude der Betriebe im Herbst dieses Jahres: Nach zwei Jahren im negativen Bereich legte der Personalsaldo (Differenz zwischen Aufstockungen und Kündigungen) im Jahresverlauf ordentlich um 16,7 Zähler zu und erreicht aktuell einen Wert von plus 9,6 Prozentpunkten (Vorjahr: minus 7,1 Prozentpunkte). Derzeit gibt jedes vierte mittelständische Unternehmen (23,6%; Vorjahr: 15,5%) an, neue Arbeitsplätze geschaffen zu haben, während lediglich jedes siebte (14,0%; Vorjahr: 22,6%) von einer Verkleinerung seiner Personaldecke berichtet.

Dienstleister: höchstes Plus

In den einzelnen Branchen verlief die Entwicklung recht unterschiedlich, alle konnten jedoch ihre Vorjahresergebnisse verbessern. Wie schon im vergangenen Herbst erzielte auch heuer die Dienstleistungsbranche mit plus 20,5 Prozentpunkten den besten Personalsaldo (Vorjahr: plus 8,1 Prozentpunkte). Knapp jedes dritte Dienstleistungsunternehmen (31,4%; Vorjahr: 21,1%) erhöhte im Herbst dieses Jahres seinen Personalstock und liegt damit an erster Stelle bei den Neueinstellungen im Branchenvergleich. Auf der anderen Seite musste nur jeder neunte Dienstleister (10,9%; Vorjahr: 13,0%) seine Mitarbeiterzahl verringern.

Lediglich beim Handel war der Anteil mit 10,7% (Vorjahr: 24,8%) kleiner. Demgegenüber haben in den letzten Wochen nahezu doppelt so viele Baufirmen ihre Personaldecke verkleinert (21,8%; Vorjahr: 29,6%). Erhöht hat sich dagegen der Anteil der Baubetriebe, die ihren Personalbestand aufgestockt haben: von 9,2% im Vorjahr auf heuer 14,1%. Damit liegt der Personalsaldo mit minus 7,7% zwar als einziger bei den vier Hauptwirtschaftsgruppen weiterhin im negativen Bereich, aber nach einem Vorjahreswert von minus 20,4 Prozentpunkten ist dies ein spürbar positiveres Ergebnis.

Noch keine Entwarnung

Per Saldo aus „aufstocken” und „verkleinern” wird die Zahl der Beschäftigten im Mittelstand im nächsten halben Jahr allerdings nicht zunehmen. Damit bleibt der Erwartungssaldo im sechsten Jahr in Folge im negativen Bereich. Der Personalrückgang dürfte jedoch nicht so gravierend ausfallen wie im Vorjahr. (red)

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