„Unser Ziel ist die ­Chancengleichheit”
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CAREER NETWORK PAUL CHRISTIAN JEZEK 03.07.2015

„Unser Ziel ist die ­Chancengleichheit”

Profil D.A.S.-Vorstandssprecher Johannes ­Loinger will die Welt ­täglich ein Stück ­gerechter machen.

Wien. Nach Abschluss des Gymnasiums hat sich Johannes Loinger für den direkten Einstieg ins Berufsleben entschieden. „Eigentlich brachte mich ein Zufall zu einem kleineren Versicherer, bei dem ich mich bereits mit 18 Jahren engagierte. Ich erinnere mich gut, wie ich mit Verkaufsfoldern und Tarifmappe bewaffnet versuchte, Menschen davon zu überzeugen, dass eine Eigenvorsorge in Form von Lebens- und Unfallversicherungen unabdingbar ist”, erinnert sich Loinger im Gespräch mit medianet schmunzelnd an seine ersten Berufserfahrungen.

„Ich kann also mit Fug und Recht behaupten, dass ich das Versicherungsgeschäft von der Pike auf gelernt habe”, so Loinger. „Und ich habe auch bis heute nicht vergessen, wie es sich anfühlt, wenn man feuchte Hände bekommt – in der einen die Tasche und die andere am Klingelknopf.”
Nach mehreren Jahren im Versicherungsaußendienst ergriff Loinger die Möglichkeit, in Führungspositionen größerer österreichischer Versicherungsunternehmen zu wechseln.

Der Aufstieg zum Vorstand

Anfang 1999 stieg er dann zum Vorstand der D.A.S. auf, bei der er derzeit als Vorstandssprecher agiert. „Die Tätigkeit bei der D.A.S. ist für mich nicht nur von der unternehmerischen Seite her spannend, sondern auch die inhaltliche Seite ist sehr wertvoll”, sagt Loinger, der es als persönlichen Auftrag ansieht, für leistbare Chancengleichheit zu sorgen. „Gerichtliche Auseinandersetzungen sind oft sehr kostenintensiv.” Oft verzichten Österreicher deshalb auf die Durchsetzung ihrer Rechte, weil sie einfach Angst vor dem Kos-tenrisiko haben. „Es ist für mich ein täglicher Antrieb, die Welt ein Stück gerechter werden zu lassen.”

70.000 Rechtsstreitigkeiten

Jedes Jahr ist der Spezialrechtsschutzversicherer mit rund 70.000 Rechtsangelegenheiten konfrontiert. „In der überwiegenden Zahl der Fälle führt unsere Fachkenntnis zum gewünschten Erfolg”, so Loinger. Für viele Kunden stellen Rechtsstreitigkeiten schwierige Situationen dar und belasten extrem. „So gesehen freut es mich, wenn wir helfen konnten, und es ist eine schöne Bestätigung für uns, wenn wir ein Dankesschreiben erhalten, weil wir rasch, wirksam und unkompliziert einen Rechtsstreit beilegen oder seine weitere Eskalation verhindern konnten.”

Weltmarktführer

Woher kommt eigentlich die Abkürzung D.A.S.? Loinger: „Die Ver-sicherungsform entstand vor rund 100 Jahren nach einem schrecklichen Unfall bei einem Autorennen in Le Mans, bei dem Teilnehmer und viele Zuschauer zu Schaden gekommen sind. 1928 bei ihrer Gründung in Deutschland wie auch 1956, als die erste D.A.S. Gesellschaft außerhalb Deutschlands (nämlich in Öster­reich) eröffnet wurde, hieß die D.A.S. noch „Deutscher Automobilschutz”.
Heute ist der Schutz auf alle wesentlichen Lebens- und Risikobereiche ausgedehnt. Die D.A.S. wird als Synonym für Rechtsschutz gesehen und ist auch Weltmarktführer in diesem Bereich. „Aufgrund der Verbindung zum ERGO-Konzern und zur Munich Re sind wir kapitalstark und können als solides und gesundes Unternehmen sicher auch in turbulenten Zeiten reüssieren.” Den Vorteil des Spezialisten sieht Loinger in der Unabhängigkeit; er meint damit u.a. die Freiheit von Interessenskollisionen mit anderen Versicherungssparten und die Anforderung, nur dem Kunden verpflichtet zu sein.
Sollte es das Ziel einer Rechtsschutzversicherung sein, vor Gericht immer zu gewinnen? „Das ist nicht immer sinnvoll”, sagt Loinger. „Oft haben Konfliktparteien ein Interesse an der Erhaltung ihrer Beziehung, man denke etwa an Arbeitnehmer-Arbeitgeber-, an Kunden–Lieferanten-Beziehungen oder an Nachbarschaften. In diesen Fällen verursacht die Durchsetzung vor Gericht vielleicht eine kurze Befriedigung, wenn man Recht bekommen hat, aber die ­längerfristige Beziehung ist zerstört …”

Weiteres Wachstum geplant

Noch für 2015 hat D.A.S. einige Neuerungen vor. „Das Hauptaugen-merk legen wir verstärkt auf das Thema Wachstum”, sagt Loinger. „Wir werden uns neben Digitalisierung verstärkt der Kundenbindung widmen. Darüber hinaus gibt es innovative Produkte und Deckungselemente – etwa die Absicherung bei Bauvorhaben. Seit Jahrzehnten ist dieses Thema im Rechtsschutz tabuisiert. Mit neuen Rechtsschutzlösungen für Bauherren, sowohl im Privat- als auch im Firmenbereich, möchten wir hier einen bestehenden Bedarf decken.”

Motoren und Musik

Loinger wurde zwar nicht seinen Kindesträumen entsprechend Autorennfahrer, aber zumindest privat betätigt er sich fallweise motorsportlich.
Richtig entspannen und zur Ruhe kommen kann er bei guter Musik – nicht „nur” passiv; hin und wieder kann man ihn live am Klavier oder am Jazzbass persönlich erleben.
Und ganz besonders schätzt er es, die knappe Freizeit mit seiner großen Familie zu verbringen …

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