Nicht nur Großstädte sind bei den Urlaubern gefragt
DESTINATION michael bär 17.04.2015

Nicht nur Großstädte sind bei den Urlaubern gefragt

Travel24.com 138-Städte-Studie des Portals zeigt, dass Metropolen bei Gästenächtigungen nach wie vor wachsen

In Österreich haben 2014 die Städte Villach (–4,2%), St. Pölten (–2,0%) sowie Wels (–0,9%) verloren.

Leipzig. In einer umfangreichen Studie von Travel24.com, dem in acht europäischen Ländern aktiven Reisebuchungsportal, zeigt sich, dass nach wie vor Metropolen wie Berlin, Hamburg, München, Wien oder Zürich bei den Gästeübernachtungen wachsen.

Doch nimmt man als Basis die absoluten Touristenzahlen („Gästeübernachtungen”) und rechnet diese auf die Zahl der Einwohner um, dann zeigt sich Erstaunliches: Nicht die Metropolen führen im Ranking „Touristen-Übernachtungen pro Einwohner”, sondern kleinere und mittelgroße Städte.

Berlin, München, Hamburg

So gesehen ist der absolute Renner bei Städtereisen in Deutschland, Österreich und der Schweiz die österreichische Mozartstadt Salzburg. Hier kamen 2014 auf einen Einwohner 18 Touristen-Übernachtungen, was Platz eins der 138 in der Studie untersuchten Städte entspricht. Das sind mehr Gäste-übernachtungen pro Einwohner als in Berlin, München, Köln, Zürich, Wien oder Hamburg.Auf Platz zwei folgt das süddeutsche Städtchen Baden-Baden mit 17 Übernachtungen pro Einwohner. Baden-Baden ist berühmt für sein Casino, aber auch für das exklusive Fabergé Museum, das vom russischen Oligarchen Alexander Ivanov finanziert wird. Platz drei geht an das schweizerische Luzern mit 15 Gästeübernachtungen pro Einwohner.Nimmt man die klassischen Gäs-teübernachtungszahlen pro Stadt als Basis für das Touristenranking, dann tauchen die bekannten Favoriten auf. So sind Berlin, München und Hamburg beliebt wie nie zuvor. Allein im Jahr 2014 konnten die 120 größten deutschen Städte mehr als 139 Mio. Übernachtungen verbuchen; das waren fast sieben Mio. Übernachtungen mehr als im Vergleichszeitraum 2013.Deutschlandweit verzeichnete man ebenfalls ein Plus: mehr als neun Mio. auf über 420 Mio. Übernachtungen.Aber auch die Schweiz legte in der Touristengunst zu. Die Eidgenossen konnten immerhin eine Zunahme von 0,3 Mio. Logiernächten (+0,9%) auf fast 36 Mio. gegenüber 2013 verbuchen.In Österreich ging es hingegen leicht bergab; dort wurden rund 0,7 Mio. Übernachtungen weniger registriert: 131 Mio. (–0,5%).Auch wenn in Österreich die Übernachtungszahlen (–0,7 Mio.) im Jahr 2014 rückläufig waren, konnte Wien über 13,5 Mio. Übernachtungen verbuchen. Auch Salzburg (+3,2%, 2,6 Mio.), Graz (+4,5%, 1,0 Mio.) und Innsbruck (+3,5%, 1,5 Mio.) widersetzen sich dem österreichischen Trend. Weniger erfolgreich verlief das Touristikjahr für die Villach (–4,2%), St. Pölten (–2,0%) sowie Wels (–0,9%).

Schweizer Trends fraglich

Zwischen Bodensee, Genfer-See und Lago Maggiore in der Schweiz zählte man 2014 insgesamt 35,9 Mio. Logiernächte – immerhin 0,3 Mio. Übernachtungen mehr als im Jahr 2013.So konnte etwa Zürich im vergangenen Jahr die 2,9 Mio.-Marke überwinden; dort verzeichnete man ein Plus von 3% bei den Übernachtungen. Auf Platz zwei findet sich Genf mit 2,0 Mio. Logiernächten (+0,3%). Richtig in Schwung gekommen sind im Jahr 2014 Luzern und Basel: Beide Städte etablieren sich mit mehr als 1 Mio. Übernachtungen. Am Vierwaldstädter-See waren es 1,2 Mio. (+3,6%), und am Oberrhein 1,1 Mio. (+5,1%).Ob sich die Touristenzahlen für 2015 ebenso positiv entwickeln, ist nach Freigabe des Wechselkurses von Euro zu Franken Mitte Jänner diesen Jahres durchaus fraglich; erste Anzeichen sprechen für einen negativen Trend. Im Jänner 2015 wurden –1,1% verzeichnet.

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