Neue Spitze bei Anker
© Matthias Kretschmer; Martin Stöbich
Personalia Sabine Brandl hat seit Kurzem die Führung der Abteilung Handel inne. Auf dem Foto ist sie gemeinsam mit Ankerbrot-Vorstand Andreas Schwarzenberger zu sehen.
DOSSIERS 30.10.2015

Neue Spitze bei Anker

Die Familie Ostendorf ist nun endgültig beim Traditionsunternehmen Ankerbrot draußen, der neue Chef heißt Andreas Schwarzenberger.

WIEN. 12 Jahre lang lenkte Peter Ostendorf die Geschicke von Ankerbrot, was ihm „bei allen Mühen und Schwierigkeiten” große Freude bereitet hat. Zuletzt kam es beim Unternehmen zu Eigentumsveränderungen. „Wir haben neue Partner an Bord geholt, und für mich ist deshalb jetzt der ideale Moment zum Rückzug gekommen”, so Ostendorf. Er verkaufte seine Anteile an den Investor Erhard Grossnigg. Sein Vater, seine Mutter und sein Bruder, die jeweils 15% an Ankerbrot hielten, verkauften ihre Anteile schon vor zwei Jahren. Die Familie besaß auch die deutsche Großbäckerei Müller-Brot mehrheitlich. Wegen massiver Hygienemängel musste die Produktion auf Anordnung der Lebensmittelaufsicht 2012 geschlossen werden, kurz darauf meldete Peter Ostendorfs Vater Klaus Insolvenz an.

Nun sind die Ostendorfs auch bei Ankerbrot endgültig draußen. „Wir freuen uns, dass er seine Expertise Ankerbrot in der Funktion als Aufsichtsrat auch weiterhin zur Verfügung stellen wird”, so Grossnigg.

Jüngste Entwicklungen

Neuer Chef bei Ankerbrot wurde Andreas Schwarzenberger. Das Geschäftsfeld Vertrieb Handel verstärkt Ankerbrot mit Sabine Brandl an der Spitze. Die Oberösterreicherin ist seit Oktober Mitglied der Geschäftsleitung und übernahm die Führung in der Abteilung Handel; in dieser Funktion leitet Brandl ein neunköpfiges Key Account- und Außendienstmitarbeiter-Team.

Künftig mehr Filialen

Brandl war vor ihrem Wechsel zu Ankerbrot Verkaufsleiterin bei Manner. 2014 verbuchte Ankerbrot einen Umsatzrückgang von 122 Mio. auf 116 Mio. €.

Das Unternehmen rutschte zudem mit rund 450.000 € in die Verlustzone; als Grund dafür nannte Ostendorf kürzlich Einmaleffekte von rund 1 Mio. €, die das Ergebnis von plus 520.000 € ins Negative gedreht hätten. Konkret handle es sich dabei um die Schließung von 15 unrentablen Standorten sowie den Start einer Modernisierungsoffensive. Ankerbrot beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiter und hat derzeit 115 Standorte. Die Zahl der Filialen soll künftig wieder steigen. In Kürze soll eine Filiale in Bratislava aufmachen. Nach jahrelangen Verlusten sieht man das Unternehmen nun wieder auf Kurs. „Peter Ostendorf hat Ankerbrot souverän durch die wohl heikelste Phase gebracht”, meint Erhard Grossnigg. (jp)

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