Auch beim Christkind wird jetzt flott bezahlt
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FINANCENET Reinhard Krémer 15.12.2017

Auch beim Christkind wird jetzt flott bezahlt

medianet sprach mit Visa-Österreich-Country Manager Kurt Tojner über den kontaktlosen Bezahlservice.

••• Von Reinhard Krémer

Das Bezahlen mit der Karte wird immer beliebter. Jetzt setzt sich kontaktloses Zahlen auch in Österreich durch. medianet sprach mit Kurt Tojner, Visa Country Manager für Österreich.


medianet: Wie entstand der Trend des kontaktlosen Bezahlens?
Kurt Tojner: Zwischen 2007 und 2010 wurde die gesamte Terminalinfrastruktur in Österreich erneuert. Die damals ausgegebenen Terminals konnten auf Wunsch bereits um die Kontaktlos-Technologie erweitert werden. Ab 2012 wurden die meisten Banken, Händler und Partner standardmäßig mit der Technologie ausgestattet. Der Prozess hat gut funktioniert und das kontaktlose Bezahlen in Österreich überhaupt erst möglich gemacht. Europaweit kann man bereits bei über 1,2 Millionen Händlern kontaktlos bezahlen.

medianet: Welche Rolle spielte hier die Bankomatkarte?
Tojner: Nahezu alle Österreicher haben eine Bankomatkarte. Die anfängliche Skepsis gegenüber bargeld- bzw. kontaktlosem Bezahlen konnte schließlich mit klaren Argumenten ausgeräumt werden. Der bargeldlose Bezahlprozess gestaltet sich nicht nur schneller und bequemer, sondern auch sicherer. Tatsächlich verzeichnen wir seit Einführung der Kontaktlos-Technologie weniger Betrugsfälle als zuvor, und die Technologie wird von Händlern wie Konsumenten gut angenommen. So sind in Österreich aktuell mehr als die Hälfte aller Terminals mit der Kontaktlos-Technologie ausgestattet, im Lebensmittelhandel sogar weit über 90 Prozent. In Segmenten, wo die Marktdurchdringung etwas langsamer vorangeht, setzen wir mit Initiativen wie dieser an und machen die Vorteile des kontaktlosen Bezahlens für alle Beteiligten erlebbar.

medianet: Es wird also fleißig kontaktlos bezahlt …
Tojner: Bei der Visa-Karte wird zwischenzeitlich ein zweistelliger Prozentsatz aller Zahlungen kontaktlos abgewickelt. Dabei wird die Karte zunehmend für Every-Day-Payments verwendet, weil man sich Unterschrift und Zettelwirtschaft einfach erspart und von maximalen Sicherheitsstandards profitiert. Konsumenten haben so die Möglichkeit, Beträge bis zu 25 Euro ohne Eingabe des PINs kontaktlos zu bezahlen. Damit erübrigt sich auch der Gedanke an den nächsten Bankomaten bzw. das nötige Bargeld in der Brieftasche.

medianet:
Sie haben sich bewusst für den Weihnachtsmarkt auf der Freyung entschieden?
Tojner: Märkte sind ein Ort, an dem traditionell vorwiegend mit Bargeld bezahlt wird. Ein schneller, sicherer und bequemer Bezahlprozess ist jedenfalls im Interesse von Händler und Konsument. Ziel der Initiative ist es, die zahlreichen Vorteile der Kontaktlos-Technologie zu veranschaulichen. Der Altwiener Christkindlmarkt auf der Freyung ist einer der etabliertesten seiner Art und verleiht dieser Initiative von Visa eine wunderschöne Kulisse, die Tradition und Innovation charmant zusammenführt.

medianet:
Wie läuft’s?
Tojner: Wir freuen uns über durchwegs positive Rückmeldungen. Denken Sie an Handschuhe oder das Zählen von Münzen in der Kälte, so liegen einige der Vorteile tatsächlich auf der Hand.

medianet: Was muss ein KMU tun, um so ein Terminal zu bekommen?
Tojner: Das geht ganz einfach – der Händler bestellt das Terminal direkt bei seinem Bankpartner (Acquirerbank; Anm.). Das Terminal selbst kann innerhalb weniger Tage vor Ort installiert und in Betrieb genommen werden.

medianet: Wo liegen aus Ihrer Sicht die wichtigsten Vorteile?
Tojner: Das bargeldlose Bezahlen und die Nachvollziehbarkeit jeder Transaktion ist die bessere Variante, die Finanzen im Griff zu haben, als am Tagesende festzustellen: ‚Da sind nur mehr fünf Euro im Geldtascherl – aber wo ist das Geld hingelaufen?'

medianet: Wie wurde Visa zum globalen Innovationstreiber?
Tojner: Visa betreibt weltweit mehrere Innovationszentren. Dort arbeiten unsere Experten gemeinsam mit Banken, FinTechs und anderen Partnern gezielt an innovativen Bezahltechnologien. Im Fokus stehen neben Wearables auch biometrische Lösungen. Die Zukunft wird jedenfalls spannend!

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