Der erste nachhaltige Immo-Fonds des Landes
© Erste Immobilien KAG/Klaus Ranger
FINANCENET Redaktion 16.09.2016

Der erste nachhaltige Immo-Fonds des Landes

Erste Immobilien KAG-Chefs Peter Karl (l.) und Franz Gschiegl setzen auf Umwelt, Soziales und Wirtschaftlichkeit.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Im Vorjahr wurde hierzulande laut dem Forum Nachhaltige Geldanlagen erstmals ein zweistelliger Mrd. €-Betrag nach ökologischen und sozialen Aspekten veranlagt – zusätzlich zu den finanzwirtschaftlichen Kriterien, die ja bei einer Veranlagung generell zum Tragen kommen.

Die Erste Immobilien KAG geht davon aus, dass auch in der Immobilienwirtschaft die Aspekte der Umweltverträglichkeit, der sozialen und der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit immer wichtiger werden. „Es geht dabei um Fragen wie ,Ist das Gebäude langfristig nutzbar?', ,Welche Baumaterialien werden eingesetzt?' oder ,Wie wird die vorhandene Fläche genutzt?”', erklärt Geschäftsführer Peter Karl.

Der neue Fonds

Zusätzlich zum Erste Immobilienfonds hat „sein” Unternehmen nun den Erste Responsible Immobilienfonds realisiert, der bei den Objekten auch auf die soziale Komponente und auf die Umweltkriterien Wert legt. „Bei der Definition mag ich die englische Version mit den 3 P: Planet, People, Profit.”

Bei der Auswahl der Objekte für den Erste Responsible Immobilienfonds werden zwei Schwerpunkte verfolgt: Im Wohnbau werden gezielt Sonderwohnformen wie Studentenheime, Seniorenresidenzen und betreutes Wohnen ausgewählt. „Wir sehen hier ein sinnvolles Investitionspotenzial, schon allein aufgrund der vorgezeichneten demografischen Entwicklung”, sagt Karls Geschäftsführer-Kollege Franz Gschiegl.
Der zweite Schwerpunkt bezieht sich auf Infrastruktur-Einrichtungen im Bereich der Forschung und Entwicklung sowie auf Bildungseinrichtungen; dazu gehören auch soziale Einrichtungen wie Ärzte- und Therapiezentren und Amts- und Bürogebäude der öffentlichen Hand, die mithilfe von Anlage-Geldern aus dem Fonds realisiert werden sollen. „Unabhängig davon, in welche dieser Nutzungen wir investieren, ist uns jedenfalls eine langfristige und nachhaltige Wertschöpfung wichtig”, hält Gschiegl fest.

Nachhaltige Tradition

Der Erste Responsible Immobilienfonds orientiert sich an drei Nachhaltigkeitskriterien (siehe Kasten). „Diese Kriterien können nicht singulär für sich gesehen werden, sondern vielmehr ist das Zusammenspiel der einzelnen Aspekte wichtig”, meint Karl.

In der Erste Bank- und Sparkassengruppe haben nachhaltige Investments Tradition, sagt Gschiegl: „Die Erste-Sparinvest hat 2001 den ersten nachhaltigen Umweltaktienfonds Österreichs aufgelegt, und mittlerweile gibt es eine Palette von 29 Publikums- und Großanlegerfonds, die alle wesentlichen Anlageklassen abdeckt und per 31. Juli 2016 ein Fondsvolumen von 4,4 Mrd. Euro umfasst.”
Immobilieninvestitionen sieht er aktuell durch mehrere Faktoren begünstigt: Das Zinsumfeld ist auf niedrigem Niveau, die Investoren sind auf der Suche nach stabilen Anlageformen, und hier hätten sich Offene Immobilienfonds in den letzten Jahren bewährt. Weiters habe die demografische Entwicklung mit dem starken Zuzug in die Städte die Nachfrage nach Wohnungen mit Service-Angeboten und einer entsprechenden Infrastruktur in die Höhe schnellen lassen.
„Ein Ende des Wohnungsbooms ist nicht absehbar”, bestätigt Karl. „Die Nachfrage ist da, und es wird einfach zu wenig gebaut. (Auch) Deshalb werden nachhaltige Objekte für die Immobilienveranlagung zukünftig immer wichtiger.”

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