ETF-Markt in Europa mit positivem Trend
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Peripherieländer im MinusAktien-ETFs mit Schwerpunkt Spanien oder Italien waren bei den Investoren weniger gefragt – diese Produkte sahen Abflüsse.
FINANCENET 28.08.2015

ETF-Markt in Europa mit positivem Trend

7,8 Mrd. Euro Nettomittelzuflüsse im Juli 2015. Bereits im Juni lag der Nettomittelzufluss bei 1,5 Mrd. Euro, so eine aktuelle Lyxor-Analyse.

••• Von Fritz Haslinger

FRANKFURT/WIEN. Der europäische Markt für Exchange Traded Funds (ETFs) hat im Juli 2015 seinen positiven Trend fortgesetzt. Die Nettomittelzuflüsse betrugen 7,8 Mrd. Euro, nach ebenfalls positiven Flüssen im Vormonat in Höhe von 1,5 Mrd. Das nun insgesamt in börsegehandelten Investmentfonds verwaltete Vermögen stieg im Vergleich zum Jahresende 2014 um 22% auf nun 444 Mrd. Euro, geht aus einer aktuellen Marktanalyse des ETF-Anbieters Lyxor hervor, der zur Société Générale gehört.

Während im Juli sowohl im Aktien- als auch im Anleihebereich Nettomittelzuflüsse zu verzeichnen waren, kam es bei Rohstoffen zu Rückflüssen.

Aktien-ETFs mit Zuflüssen

Aktien-ETFs sahen deutliche Zuflüsse von 6 Mrd. Euro im Vergleich zu Zuflüssen von 3,1 Mrd. im Vormonat. Investoren bevorzugten dabei weiterhin Aktien-ETFs der Industrieländer. Die Zuflüsse in europäische Aktien-ETFs beliefen sich auf 4,4 Mrd. Euro, mit steigenden Zuflüssen sowohl in Regionen-, Finanzwerte- und Dividenden-ETFs, und abgeschwächt nur durch Rückflüsse aus Aktien-ETFs der Peripherie-Staaten.

Geografisch aufgedröselt, betrugen die Nettomittelzuflüsse 444 Mio. Euro für Deutschland sowie 2,9 Mrd. Euro für europäische Regionen-ETFs, die Rückflüsse für Spanien und Italien beliefen sich auf 182 Mio. Euro.

USA liegen klar vor Japan

Die Zuflüsse bei ETFs auf US-amerikanische Aktienindizes waren mit einer Mrd. Euro positiv, während es bei japanischen Aktien-ETFs zu Abflüssen in Höhe von 113 Mio. Euro kam. Der negative Trend bei Schwellenländer-ETFs setzte sich im Juli mit Rückflüssen in Höhe von 509 Mio. Euro fort.

Trendwende bei Anleiheindizes

ETFs auf Anleiheindizes verzeichneten mit Zuflüssen in Höhe von 2,2 Mrd. Euro eine positive Trendwende. Diese konzentrierte sich mit Zuflüssen in Höhe von 2,3 Mrd. Euro auf Anleihe-ETFs entwickelter Märkte, während es im Schwellenländer-Bereich zu Rückflüssen in Höhe von 87 Mio. Euro kam. Bei ETFs auf europäische Staatsanleihen kam es zu Zuflüssen in Höhe von 556 Mio. Euro, bei ETFs auf Unternehmensanleihen konzen­trierten sich die Zuflüsse auf den Investment-Grade-Bereich (+794 Mio. Euro), während die Zuflüsse bei Hochzinsanleihen lediglich 154 Mio. Euro ausmachten. Bei Rohstoff-ETFs kam es zu Rückflüssen in Höhe von 309 Mio. Euro, was einem 12-Monats-Negativrekord entspricht.

Europäische ETF Marktanalyse

Auch Amundi Asset Management verfügt über eine ETF-Sparte und stellt regelmäßig Analysen an. Bei der Year-to-date-Betrachung zeigte sich zudem, dass Themenfonds wie Landwirtschaft, aber auch Basiskonsumgüter und Aktien mit Schwerpunkt Freizeit und Reisen ebenfalls Rückflüsse, wenn auch in geringem Ausmaß, hinnehmen mussten. Auch in den Amundi-Tabellen zeigt sich, dass sich die Baisse in China im ETF-Markt wiederspiegelt: Mit einem Year-to-date von 1,74 Mrd. Euro – auch Australien-Aktien- und Schweiz-Aktien-ETFs wurden von den Investoren gemieden.

Bei den auf festverzinslichen Papieren oder Inidzes basierenden ETFs zählten die Eurozone 1 bis 3-Jahres- und Inflation-Linked-Ansätze zu den gefragteren, Deutschland-Staatsanleihen waren wenig begehrt.

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