Gut gepolstert
© Panthermedia.net/Jürgen Haack
Das Ländle ganz vorn: Vorarlberg liegt im CRIF-Bundesländervergleich auf Platz 1 bei der KMU-Eigenkapitalausstattung.
FINANCENET reinhard krémer 16.06.2017

Gut gepolstert

CRIF: 80,2% der heimischen KMU haben eine positive Eigenkapitalquote – mehr als die Hälfte über Richtwert.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Eine klare Mehrheit der heimischen KMU hat eine positive Eigenkapitalquote, meldet die Wirtschaftsauskunftei CRIF Österreich. Verglichen wurden die bis Ende 2016 eingereichten Bilanzen der Jahre 2013 bis 2015 von rund 100.000 österreichischen Groß-, Mittel- und Kleinunternehmen. Das Ergebnis: Die Eigenkapitalquoten der heimischen Firmen sind zwar insgesamt positiv, im Vergleich der Jahre 2014 und 2015 jedoch leicht zurückgegangen.

So lag die durchschnittliche Eigenkapitalquote 2015 bei 34,9%, verglichen mit 36,1% in 2014. Unternehmen in Vor­arlberg belegen mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 41% im Jahr 2015 den ersten Platz im Bundesländerranking, allerdings ist hier auch der größte Rückgang von 2014 auf 2015 zu verzeichnen (-1,8%).

Burgenland als Schlusslicht

Nach Vorarlberg sind Tiroler Betriebe am besten mit Eigenkapital ausgestattet (38,4%, minus 1,1%), gefolgt von Unternehmen aus Oberösterreich (37,4%, Rückgang um 1,2%). Auf den letzten Plätzen rangieren burgenländische (31,2%, minus 0,6%), steirische (32,1%, Rückgang um 1,2%) und Kärntner (33,4%, minus 0,3%) Unternehmen.

Wirft man einen Blick auf die Firmengröße, so zeigt sich, dass die österreichischen Klein- und Mittelunternehmen gut gegen etwaige Krisen gewappnet sind. So verfügten im Jahr 2015 insgesamt 80,2% der heimischen KMU über eine positive Eigenkapitalquote.

Knapp ein Fünftel negativ

Bei mehr als der Hälfte davon (54,19%) lag die Eigenkapitalquote bei über 30% – dem empfohlenen Richtwert für einen gesunden Eigenkapitalpolster. Allerdings zeigt sich auch hier im Jahresvergleich ein leichter Rückgang (2014: 54,94%, 2013: 55,28%). Mit einer Eigenkapitalquote von unter 30% ist rund ein Viertel der KMU (26,01%) ausgestattet. 19,8% der Firmen weisen eine negative Eigenkapitalquote auf und sind stark überschuldet.

„Eine negative Eigenkapitalquote bedeutet nicht automatisch eine drohende Insolvenz. Liquidität ist in den meisten Fällen noch wichtiger für einen Fortbestand des Unternehmens”, sagt Boris Recsey von CRIF Österreich.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL