VIG mit höherem Gewinn und mehr Dividende
FINANCENET 17.04.2015

VIG mit höherem Gewinn und mehr Dividende

Bilanz 2014 In CEE läuft es wieder besser – alle Regionen positiv, zwei Drittel des Gewinns kommen von dort

Sorgen beim Finanzergebnis: Heta-Abschreibungen und niedrige Zinsen bringen Einbußen.

Wien. Die Vienna Insurance Group (VIG) legt gute Zahlen für 2014 vor. Der Gewinn stieg deutlich: um 46% auf 518,4 Mio. Euro. Nach Steuern bleiben 366,8 Mio. Euro, ein Plus von 56,5%. Die Dividende wird daher um 10 Cent auf 1,40 Euro je Aktie angehoben. CEE wird wieder zu einem Asset: Zum ersten Mal seit 2011 lieferten alle Regionen wieder einen positiven Ergebnisbeitrag.

Allein das Finanzergebnis gibt Anlass zur Sorge; niedrige Zinsen und Heta-Anleihen trüben den Ausblick.

Bessere Combined Ratio

Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich um 75,5% auf 2,75 Euro. Die Kapitalanlagen beliefen sich Ende 2014 auf 31,1 Mrd. Euro (+4,5%).Die Prämieneinnahmen sanken 2014 um 0,8% auf 9,146 Mrd. Euro; bereinigt man die Währungseffekte, ergibt sich eine Steigerung der konsolidierten Prämien um 0,9%. Positiv entwickelte sich das Verhältnis von Schäden und Kos-ten im Verhältnis zu dem Prämien-einnahmen (Combined Ratio): Es lag 2014 mit 96,7% um 4 Prozentpunkte besser als im Jahr davor.

CEE bringt zwei Drittel

In der CEE-Region betrug die Combined Ratio nur 93,4%; hier war man 2014 wieder in allen Märkten positiv, auch im bisherigen Sorgenkind Rumänien. „Die Konzerngesellschaften der Region haben fast zwei Drittel zum Gewinn beigesteuert”, so CEO Peter Hagen. Die Neugeschäftsmarge in CEE habe mit 6,5% wieder einen internationalen Spitzenwert erreicht.In Rumänien ist man nach Restrukturierungen und einer zuletzt wieder verbesserten Marktsituation wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. 2014 wurde ein Vorsteuergewinn von 6 Mio. Euro erzielt, nach einem Verlust von 98,7 Mio. Die Combined Ratio wurde von 179,4 auf 105% verbessert.

Heta und niedrige Zinsen

Nicht so gut lief es beim Finanz-ergebnis des Konzerns. Es betrug 1,1 Mrd. Euro (nach rund 1,2 Mrd. Euro); belastet wurde das Ergebnis von Wertberichtigungen bei den Hypo/Heta-Anleihen und vom niedrigen Zinsumfeld. Mit 79 Mio. Euro schlugen die Heta-Anleihen zu Buche. Die nachrangigen Bonds (Volumen 55 Mio. Euro) hat die VIG auf Null abgewertet, die vorrangigen (Volumen 50 Mio. Euro), mit Auszahlungsstopp der FMA belegten, zur Hälfte.Sollten die Zinsen weiter sinken, erwartet Hagen für 2015 einen Rückgang beim Finanzergebnis im dreistelligen Millionen-Bereich. Höhere Kapitalerträge auf Kosten höherer Risiken in der Veranlagung anzustreben, komme auch künftig nicht infrage.

Mehr Immobilien

Eine sehr gute Ergänzung in der Anlage seien aber im derzeitigen Umfeld Immobilien, meint Martin Simhandl, für das Asset Management zuständiger Vorstandsdirektor. Ende 2014 steckten 6,3% der insgesamt 31,1 Mrd. Euro VIG-Veranlagungsgelder in Immobilien. Der 10-Prozent-Anteil an der S Immo wird von der VIG-Tochter s Versicherung gehalten; diese will das Paket auch bei einem höheren S Immo-Aktienkurs nicht verkaufen. Die Aktienquote hat die VIG leicht erhöht – Ende 2014 waren es 3,6% –, sie werde aber „überschaubar bleiben”, da dies wegen der Unterlegungspflichten „extrem teuer” sei. Infrastruktur-Investments seien zwar vom Zeitprofil grundsätzlich sehr gut für Versicherungen geeignet, so Simhandl, doch sei hier spezifisches Know-how gefragt. Zudem gebe es politische und regulatorische Risiken. Infrastruktur-Investments könnten umso attraktiver werden, je mehr diese Risiken ausgeschaltet werden könnten, so Simhandl.(APA/ks)

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