Zyklisch nach oben
© Pioneer Investments/Robert Herbst
Hans Köck, Investmentstratege bei Pioneer Investments Austria.
FINANCENET 15.01.2016

Zyklisch nach oben

Trotz der aktuellen Turbulenzen: 2016 könnte es aufwärtsgehen, sagt Hans Köck von Pioneer.

WIEN. Auch nach dem verpatzten Start ins Neue Jahr könnte es am Ende für die Börsen gut ausgehen:

„Wir sehen die Möglichkeit für einen zyklischen Aufwärtstrend 2016 vor einem wirtschaftlichen Hintergrund, der insgesamt fragil bleibt und auf strukturell schwächeres Wachstum hinweist”, meint Hans Köck, Investmentstratege bei ­Pioneer Investments Austria. „Das geldpolitisch lockere Umfeld und die weniger restriktive Fiskalpolitik sollten aus unserer Sicht einen zyklischen Aufwärtstrend 2016 unterstützen.”

USA enttäuschten

Divergenzen zwischen den Regionen bleiben dabei ein wichtiges Thema. Wesentlich für die Aktienmärkte wird 2016 die Entwicklung der Unternehmensgewinne sein, die 2015 vor allem in den USA enttäuschten: „Wir denken auch 2016 positiv für die von den Notenbanken unterstützten Aktienmärkte der Eurozone und Japan. Emerging Markets-Aktien sind zwar billig, aber noch gibt es Gegenwind von der konjunkturellen Seite, vor allem für die Rohstoffexporteure. Hier ist ein sehr selektiver Ansatz notwendig, sowohl in Bezug auf Länder als auch Sektoren. Wir bleiben bei Emerging Markets-Aktien neutral gewichtet mit Fokus auf einzelne Länder – wie zum Beispiel nach wie vor Indien, das mittlerweile stärker wächst als China.”

Für die Anleihenmärkte wird viel davon abhängen, wie stark die Wirtschaft in den USA wächst und wie oft die Fed die Zinsen erhöhen wird, so Köck. „Im Staatsanleihen-Segment sehen wir wenig Value. Corporates schätzen wir neutral ein. Emerging Markets- und High Yield-Anleihen bieten selektiv Chancen.” Große Unsicherheitsfaktoren sind weiterhin China und die Entwicklung der Rohstoffpreise, die 2015 das Bild geprägt haben; die langfristigen Infrastrukturprojekte Chinas (Stichwort Seidenstraße) und Indiens (Bahnnetz) könnten hier unterstützen.
„Wir erwarten auch für 2016 ten-denziell höhere Volatilitäten”, meint Hans Köck. „Der notwendige Schuldenabbau von Staaten, Unternehmen und privaten Haushalten verhindert höhere Wachstumsraten. Der starke Dollar wird sich auf die Gewinne der US-Unternehmen tendenziell negativ auswirken.”(rk)

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