Ärzte gegen Ausgleich
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Ärztekammer-Präsident Wechselberger ortet im neuen Finanzausgleich eine Verschlechterung des Gesundheitswesens.
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 18.11.2016

Ärzte gegen Ausgleich

Ärzte orten im neuen Finanzausgleich Einsparungen, Verlust der Mitsprache und Verkauf des Systems an private Konzerne.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Ärztekammer macht wieder einmal mobil – diesmal gegen den Finanzausgleich, der am Dienstag im Ministerrat ­fixiert worden ist. Wie berichtet, soll das Gesundheitswesen rund 200 Mio. € bis 2020 mehr bekommen; gleichzeitig sollen im stationären Bereich Kapazitäten ab- und im niedergelassenen Bereich aufgebaut werden. Damit soll die Versorgung besser und wohnortnaher und gleichzeitig günstiger werden. Bis 2020 soll so der Anstieg der Gesundheitsausgaben auf 3,2 Prozent gebremst werden.

Angst vor Konzernen

Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger ortet darin eine Verschlechterung im System. Der Ausbau der Primärversorgung sei eine „Konzernierung durch die Hintertür”, kritisiert auch der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, Johannes Steinhart. „Hier sollen niedergelassene Haus- und Fachärzte durch größere Einheiten ersetzt werden.” In der Realität bedeute das eine Konzentration von unternehmens- und investorengeführten Ambulatorien auf wenige Standorte; das Ende des wohnortnahen Vertrauensarztes wäre damit eingeläutet. Sorgen bereitet den Ärzten auch, dass sie künftig in der Planung des Systems nicht mehr mitbestimmen dürfen.

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