Diskussionen nach Jobabbau bei Shire
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500 Jobs Der Pharmakonzern Shire hat angekündigt, am ehemaligen Baxter/Baxalta-Standort massiv Personal abbauen zu wollen.
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 30.06.2017

Diskussionen nach Jobabbau bei Shire

Gewerkschaft und Land Niederösterreich nehmen den Pharmakonzern Shire in die Pflicht und fordern Lösungen.

••• Von Martin Rümmele

ORTH/WIEN. Die Ankündigung des Pharmakonzerns Shire, beim im Vorjahr übernommenen ­Unternehmen Baxalta (früher Baxter) mehr als 500 Stellen abbauen zu wollen, schlägt Wellen. Wie berichtet, will das Unternehmen den Konzern neu ausrichten. Das deutlich kleinere, aber ertragsstarke Unternehmen Shire hatte Anfang 2016 Baxalta für fast 30 Mrd. € übernommen. Der Konzern hat mehr als 4.000 Beschäftigte in Österreich und ist in den Bereichen Seltene Erkrankungen und Bluterkrankungen tätig.

Kampf um Stiftung

Das Land Niederösterreich nimmt nun den Pharmakonzern in die Pflicht. Landesrat Karl Wilfing (ÖVP) forderte die Einrichtung einer Unternehmensstiftung für die betroffenen Mitarbeiter. Auch die Gewerkschaft besteht auf einer Arbeitsstiftung, die fixer Bestandteil eines Sozialplans sein müsse. Von Shire hieß es, es sei derzeit keine Arbeitsstiftung geplant. Im Rahmen des Sozialplans sind laut dem Unternehmen Maßnahmen wie Outplacement geplant; zudem sollen die Betroffenen mit Vermittlungsangeboten innerhalb der Pharmabranche, Beratungen und Bewerbungstrainings begleitet werden. „Die Leute werden nicht allein gelassen”, so eine Sprecherin von Shire.

Für den Fachverband der Chemischen Industrie (FCIO) bestätigen die Kürzungen „das sich eintrübende Umfeld für die Pharmaindustrie, das durch die jüngsten Preisbildungsvorschriften wieder offenkundig wurde”.

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