E-Medikation mit CGM und Innomed
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Gerhard Stimac (Innomed, CGM Arztsysteme, HCS) will Ärzten einen reibungslosen Ablauf mit der E-Medikation ermöglichen.
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 03.06.2016

E-Medikation mit CGM und Innomed

Der Start der E-Medikation bringt auch für die Ärzte einige Umstellungen. Softwarespezialisten bieten allerdings einfache Updates an. Im Herbst erfolgt dann der Rollout.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Mit der vergangene Woche gestarteten E-Medikation hat auch die IT-Branche eine weitere Ausbaustufe des Rollouts der Elek­tronischen Gesundheitsakte ELGA geschafft. In Deutschlandsberg, der Einführungsregion für die E-Medikation, wurden die ersten Arztpraxis-Kunden von Innomed und CompuGroupMedical (CGM)-Arztsysteme an ELGA angedockt.

Hilfe bei Dokumentation

Viele Ärzte haben den Nutzen des aktualisierten ELGA-Systems erkannt und wollen das neue System von Beginn an mitgestalten, berichten die Unternehmen. So wie Helmut Benjamin Huss, Arzt für Allgemeinmedizin in Frauental, der zeitgleich mit dem E-Medikation-Start in Österreich seine Innomed-Praxissoftware aktiv an ­ELGA anbindet. Bereits 2010 hatte er begonnen, alle relevanten Prozesse und Abwicklungen in seiner Ordination weitgehend computerunterstützt abzuwickeln. Von der Administration über die medizinische Dokumentation bis hin zur Patientenabrechnung steuert und organisiert die Praxissoftware sämtliche Arbeitsschritte aller Ordinationsmitarbeiter professionell und automatisiert. „Im nun umgesetzten Schritt der ELGA ­E-Medikation wird es fortan möglich, unsere Verschreibungen für weitere Behandler zentral abzulegen und auf Knopfdruck die bereits vorhandenen Verschreibungen einzusehen. Der unmittelbare Vorteil für den Patienten liegt dabei auf der Hand: Die klassische Frage, welche Medikamente jemand nimmt, ist ab sofort hinfällig. Die medizinische Sicherheit für unsere Patienten steigt nachhaltig, da wir sämtliche Medikamente für die Weiterverschreibung in unserer Praxis auf Interaktion prüfen und somit schwere Wechselwirkungen sofort entdecken werden”, sagt Huss.

Zur Nutzung der E-Medikation in Ordinationen wird ein ELGA-Zusatzmodul benötigt. Die Entwicklung dieser Software wurde von CGM in einem speziellen ­ELGA-Connector-Modul konzen­triert. Die sogenannte C-Box folgt dabei dem internationalen IHE-Standard; sie beschleunigt den Zugang zur E-Medikation und führt die gesetzlich vorgeschriebene Proto­kollierung durch. CGM stellt der Ärzteschaft in Deutschlandsberg die benötige Software für den ELGA-Einführungszeitraum übrigens kostenfrei zur Verfügung, teilt das Unternehmen mit.

Viel Erfahrung

„Für unsere Unternehmen ist es enorm wichtig, im Rahmen der ELGA-Einführung wertvolle Erfahrungen im unmittelbaren Anwendungsbereich zu sammeln; hier verfügen wir über einen einzigartigen Vorteil: CGM war maßgeblich an der ELGA-Anbindung der ersten Krankenhäuser in Österreich beteiligt” sagt Gerhard Stimac, ­Geschäftsführer der österreichischen CGM-Tochterunternehmen Innomed, CGM Arztsysteme und HCS, die allesamt in die Entwicklung der C-Box maßgeblich involviert waren.

Die ersten ELGA-Dokumente seien überhaupt aus den eigenen klinischen Softwaresystemen heraus versandt worden. „In der nun so wichtigen E-Medikation können wir aus unserer Pionierfunktion heraus erneut als Vorreiter agieren.”
Als Marktführer für EDV-Systeme im ambulanten wie im stationären Bereich lasse man alle Erfahrungen der vergangenen Monate in die EDV-Systeme der Arztkunden einfließen. Ziel sei es, den ELGA-Rollout so durchzuführen, dass die Kunden möglichst wenig Umstellungen auf neue Abläufe haben – gewohnte Abläufe sollen weitgehend gleich bleiben. Stimac: „Wir werden 2017 mit einer guten, schnellen und komfortablen Lösung sicherstellen, dass Anwender in gewohnter Qualität mit unserer Softwarelösung arbeiten können.”

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