Enorme Bedeutung
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Die Pharmaindustrie und der Life-Science-Sektor haben in Europa und in Österreich eine zentrale Funktion.
HEALTH ECONOMY Ina Karin Schriebl 20.01.2017

Enorme Bedeutung

Neue Studien belegen die Rolle der Pharmaindustrie; sie ist Schlüsselmotor in Wirtschaft, Innovation und Beschäftigung.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Eine neue Studie des Instituts WifOR zeigt: Jeder Arbeitsplatz in der europäischen pharmazeutischen Industrie generiert indirekt fünf weitere Jobs. Jeder in der pharmazeutischen Industrie erwirtschaftete Euro führt zu weiteren 1,30 Euro an Wertschöpfung. Das EU-Ziel, 3% des BIP für Forschung und Entwicklung aufzuwenden, überschreiten die pharmazeutischen Unternehmen um das beinahe Sechsfache und investieren 17,4% ihres Umsatzes in F&E. Für Österreich gibt es dank einer Studie von Gottfried Haber von der Donau-Universität Krems aktuelle Zahlen zur Wertschöpfung durch pharmazeutische Unternehmen.

Leitkonzerne in der EU

Die Studie „The Economic Footprint of Selected Pharmaceutical Companies in Europe” des Instituts WifOR beleuchtet dabei die Bedeutung von sieben europaweit tätigen pharmazeutischen Unternehmen für Europas Wirtschaft, Beschäftigung und Innovation im Zeitraum von 2010 bis 2014: AbbVie, AstraZeneca, Boehringer Ingelheim, Ipsen, Johnson & Johnson, Novartis und Sanofi. Im Jahr 2014 waren diese Unternehmen zusammen für 41,3% der direkten Bruttowertschöpfung der europäischen Pharmaindustrie verantwortlich.

Was die neue Studie auf europäischer Ebene sichtbar macht, hat Haber auch für Österreich analysiert. Die „Life Sciences und Pharma: Ökonomische Impact-Analyse” zeigt signifikante Effekte der pharmazeutischen Industrie für Österreichs Gesamtwirtschaft auf. Die Pharma­branche bietet in Österreich Jobs für 18.000 direkte und 63.000 indirekte Beschäftigte und erbringt eine direkte Wertschöpfung von 4,8 Mrd. €, die mit indirekten Effekten auf 9,7 Mrd. € anwächst. Damit schafft diese Branche einen Beitrag von etwa 2,8% des gesamten BIP in Österreich.
Die Wertschöpfungsanalyse diente als Basis für die Life Science-Strategie von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Staatssekretär Harald Mahrer, an deren Umsetzung gearbeitet wird. Es laufen nun Vorbereitungen zur Einrichtung eines sogenannten Translational Research Centers, das als Bindeglied zwischen Universitäten und Firmen Forschungsergebnisse für Patienten verfügbar machen soll.

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