Fälschungsschutz
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Die Austrian Medicines Verification Organisation (AMVO) soll die Fälschungsrichtlinie der EU in Österreich umsetzen.
HEALTH ECONOMY Ina Karin Schriebl 03.02.2017

Fälschungsschutz

Die Pharmabranche gründet zum Schutz vor Arzneimittelfälschungen die neue Organisation AMVO.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Ein Megaprojekt der Pharmabranche nimmt Gestalt an: In ganz Europa müssen ab Februar 2019 Verifizierungssysteme für Arzneimittel zum Einsatz kommen. Grundlage ist die EU-Verordnung, die Maßnahmen zur Verhinderung des Eindringens gefälschter Arzneimittel in die legale Lieferkette verlangt. Konkret heißt das: Bevor ein Patient in einer Apotheke das Arzneimittel übernimmt, wird dieses aus einem Datensystem ausgelesen; damit wird sichergestellt, dass es sich um ein reguläres Produkt und nicht um eine Fälschung handelt.

Aufwendige Umsetzung

Für die Umsetzung gründeten nun der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, Pharmig, der Österreichische Generikaverband OeGV, die Apothekerkammer sowie der Verband der Österreichischen Arzneimittelvollgroßhändler PHAGO den Österreichischen Verband für die Umsetzung der Verifizierung von Arzneimitteln AMVO (Austrian Medicines Verification Organisation). Er bildet die Basis dafür, dass in Zukunft Patienten in ihren Apotheken eine noch größere Garantie für die Echtheit ihres Medikaments haben – und zwar dank neuer ­Sicherheitsmerkmale. Pharmaunternehmen, Großhändler und Apotheken arbeiten bereits derzeit mit Hochdruck daran, dass das neue System in der Praxis auch funktioniert. So müssen etwa Maschinen zur Verpackung von Arzneimitteln umgerüstet werden, Hersteller und Vertriebsunternehmen, der Großhandel und die Apotheken müssen neue IT-Prozesse und -Systeme einführen.

„Die Industrie investiert für dieses System Beträge in Millionenhöhe. Wesentlich ist letztlich aber, dass die Partner der Versorgungskette, von der Industrie über den Großhandel bis hin zu den Apotheken, durch ihre noch engere Zusammenarbeit für noch mehr Sicherheit bei Arzneimitteln sorgen – zum Wohle der Patienten”, sagt Jan Oliver Huber, Vorsitzender im Vorstand der AMVO und Generalsekretär der Pharmig. Es liege, so Huber, auch im Interesse der Politik und Behörden, die Arzneimittelversorgung und -sicherheit in Österreich auf bereits hohem Niveau weiterzuentwickeln.

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