Gendermedizin
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Medizinerin Kautzky-Willer, Landeshauptfrau Mikl-Leitner und Vamed-Vorstand Wastler geben Startschuss für Forschung.
HEALTH ECONOMY Ina Karin Schriebl 06.10.2017

Gendermedizin

Niederösterreich erhält einen weiteren Forschungsstandort für Medizin. Die Vamed startet ein Institut für Gendermedizin.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN/ST PÖLTEN. Neben dem „la pura women's health resort kamptal” und der Rehabilitationsklinik Gars am Kamp entsteht in dem traditionsreichen niederösterreichischen Kurort eine weitere Gesundheitseinrichtung. Männer und Frauen haben unterschiedliche Bedürfnisse – das betrifft die Interpretation von Krankheitssymptomen ebenso wie die Wirkung von Medikamenten oder therapeutischen Maßnahmen. Die Gender Medicine Unit an der Meduni Wien und die 650 Ärzte des Vamed International Medical Board beschäftigten sich deshalb schon länger mit individualmedizinischen Ansätzen.

Innovationsführer

Das Institut in Gars am Kamp wird in Zukunft zusätzliche Möglichkeiten in der angewandten, gendermedizinischen Forschung eröffnen. Vamed-Vorstand Ernst Wastler: „Die Vamed ist mit ihren Gesundheits- und Rehabilitationseinrichtungen Innovationsführer in der individualisierten Medizin. Mit unserem weit verzweigten Netzwerk von mehr als 600 betreuten Gesundheitseinrichtungen weltweit bieten wir ein einzigartiges Umfeld für angewandte, spitzenmedizinische Forschung.” Gleichzeitig tragen die Gesundheitseinrichtungen allein in Niederösterreich rund 150 Mio. € zur Wertschöpfung bei und sichern etwa 1.000 Arbeitsplätze.

Medizinische Leiterin wird die führende heimische Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Willer von der Meduni Wien. Neben bereits laufenden Forschungsthemen in der Rehabilitation wird sich das Institut auch dem wichtigen Feld der Prävention widmen. Dazu wird in mehreren parallel laufenden Studien die Wechselwirkung von Stress und Stoffwechsel im Hinblick auf geschlechtsspezifische Faktoren untersucht.
Kautzky-Willer: „Jede Patientin und jeder Patient hat individuelle Bedürfnisse und benötigt daher ein maßgeschneidertes Therapiekonzept. Wir wissen, dass Stressreduktion bei Übergewicht und vielen chronischen Krankheiten zu einer Verbesserung und zu mehr Lebensqualität führen kann. Aus der Studie erhoffen wir uns noch genauere Erkenntnisse über die Wirkungsmechanismen bei Frauen und Männern.”

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