Grippe kostet Millionen
HEALTH ECONOMY Ina Schriebl 13.03.2015

Grippe kostet Millionen

Analyse Steigende Krankenstände kosten die heimische Wirtschaft mehr als 220 Mio. €, schätzen Experten

Forscher: Neben Fehlzeiten sinkt in Zeiten einer starken Grippewelle auch der Konsum.

Wien. Die Grippewelle, die derzeit zahlreiche Menschen zur Bett-ruhe zwingt, kostet der Wirtschaft einem Bericht zufolge rund 220 Mio. €. Zu diesem Ergebnis kommt man zumindest, wenn man Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsinstituts (RWI) auf Österreich umlegt. „Die Influenza zählt zu den Krankheiten, die einen relativ großen wirtschaft-lichen Effekt haben, weil sich viele Leute anstecken und sich viele Arbeitnehmer krankmelden”, sagte das RWI. „Es wird weniger konsumiert und produziert.” All dies belaste das Bruttoinlandsprodukt.

Das zeigt sich auch in Öster-reich: Die überdurchschnittlich starke Grippewelle des Jahres 2013 ließ etwa gleich die Krankenstandquote des ganzen Jahres deutlich steigen. Und obwohl 2014 als schwaches Grippejahr galt, waren drei Viertel der Österreicher im Vorjahr ein- oder mehrmals erkältet, so eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Pharmaunternehmens Bayer, die neben der Häufigkeit von Erkältungen auch die gängigsten Vorbeugemaßnahmen und Behandlungsformen im Krankheitsfall erhoben hat. Jeweils ein gutes Drittel der Befragten war im Jahr 2014 einmal (35,5%) oder zwei- bis dreimal (34,5%) erkältet, knapp 8% waren 4-mal oder noch öfter von einer Erkältung betroffen.

Bis zu 1.200 Tote

Experten warnen zudem davor, eine Grippe zu unterschätzen, ist sie doch pro Jahr für über 1.000 bis 1.200 Tote verantwortlich. Doch selbst vor dem Hintergrund einer bedeutenden sogenannten Übersterblichkeit ist die Durchimpfungsrate in Österreich mit nur 8% auf einem Tiefststand angelangt.

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