Kampagne für Medizinprodukte
© Austromed
Austromed-Präsident Friedrich Thomasberger und Geschäftsführer Philipp Lindinger startet Kampagne bis Jahresende.
HEALTH ECONOMY 30.10.2015

Kampagne für Medizinprodukte

Die heimische Medizinproduktebranche drängt auf einheitliche Erstattungsregeln und will die eigenen Leistungen und Produkte stärker in der Öffentlich bekannt machen.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die österreichischen Medizinproduktehersteller und -händler starten eine Imagekampagne für Medizinprodukte. Unter dem Titel „Qualität fürs Leben – Medizinprodukte machen es möglich”, soll gezeigt werden, wie wichtig Forschung und Entwicklung als Basis für immer effizientere, qualitativ hochwertigere und innovativere Medizinprodukte sind. „In den vergangenen Jahrzehnten haben Medizinprodukte einen Quantensprung gemacht. Selbst bei einfachen Produkten steckt enorm viel Know-how dahinter – vieles davon aus Österreich”, sagte Friedrich Thomasberger, Präsident des Branchenverbandes Austromed, am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Fokus auf Lebensqualität

Um diese Innovationen den Patienten zur Verfügung stellen zu können, sei es notwendig, dass auch die Politik, Sozialversicherungen und Krankenhäuser verstärkt den Nutzen eines Produktes erkennen – und nicht nur auf die Kosten schauen. „Mit dieser Imagekampagne wollen wir den Medizinprodukten in der Öffentlichkeit einen entsprechenden Platz geben. Sie kommen den Menschen zugute und helfen, hohe Folgekosten für den Staat und die Gesellschaft zu reduzieren.”

Mit der Kampagne wird in den Monaten November und Dezember 2015 die Tatsache, dass Medizinprodukte die Lebensqualität betroffener Menschen erhöhen, über diverse Werbe- und Pressemaßnahmen einer breiten Öffentlichkeit kommuniziert. Mit Sujets eines Babys im Brutkasten, eines Sportlers mit Unterschenkelprothese und einer Oma im Rollstuhl soll gezeigt werden, dass Medizinprodukte eine wichtige Rolle im täglichen Leben spielen. „Drei verschiedene Plakat-Sujets werden in Wien und den größeren Landeshauptstädten präsentiert. Zusätzlich werden Linienbusse in Wien, Graz und Salzburg gebrandet. An über 550 Bildschirmen in den öffentlichen Verkehrsmitteln werden ab Anfang Dezember kurze Spots gezeigt, die auf den Nutzen von Medizinprodukten für die Menschen und die Gesellschaft hinweisen”, sagt Austromed-Geschäftsführer Philipp Lindinger. Begleitet wird die Kampagne durch Advertorials und Online-Maßnahmen, die interessierte Personen über die große Bandbreite von Medizinprodukten aufmerksam machen und informieren sollen.

Gutes Image, wenig bekannt

„Medizinprodukte haben grundsätzlich ein gutes Image – sie sind mittlerweile eine Selbstverständlichkeit im österreichischen Gesundheitswesen geworden. Das betrifft die Patienten ebenso wie die Ärzteschaft, das Pflegepersonal – aber auch die Entscheidungsträger. Hinter jedem einzelnen neuen Produkt steckt eine enorme Innovationsleistung, die man als Laie oft auf den ersten Blick nicht erkennen kann”, erklärt Thomasberger.

Aktuell stehen in Österreich über 400.000 unterschiedliche Medizinprodukte zur Verfügung. Dies reicht vom einfachen Pflaster über einen Großteil des Inventars eines Krankenhauses beziehungsweise einer Pflegeeinrichtung bis hin zu Spezialgeräten wie Magnetresonanztomografie-Geräten. Lindinger: „Stellen Sie sich einen Operationssaal ohne Medizinprodukte vor: ein weißer, leerer Raum mit einigen Ärzten und Krankenschwestern, die in Unterwäsche auf am Boden liegende, unbekleidete Patienten schauen. Das muss man sich immer vor Augen führen, wenn es um das Thema Medizinprodukte geht.” Die Medizinproduktebranche in Österreich umfasst rund 500 Unternehmen mit über 23.000 Beschäftigten und einem Umsatz von knapp sieben Mrd. €.

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