Mehr Geld für Forschung
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An der Meduni Wien starten zwei neue Ludwig-Boltzmann-Institute.
HEALTH ECONOMY 30.10.2015

Mehr Geld für Forschung

2016 starten zwei neue Ludwig Boltzmann-Institute im Medizin-Bereich – für Seltene Erkrankungen und angewandte Diagnostik.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Im kommenden Jahr werden nach sechsjähriger Ausschreibungspause wieder zwei neue Ludwig-Boltzmann-Institute (LBI) gegründet: Die beiden Einrichtungen in Wien werden sich den Themen „Seltene und Undiagnostizierte Erkrankungen” sowie „Angewandter Diagnostik” widmen, gab die Ludwig Boltzmann-Gesellschaft (LBG) bekannt und forderte kürzere Ausschreibungsintervalle. Die beiden neuen Institute wurden in der jüngsten Ausschreibungsrunde in einem zweistufigen Verfahren von Experten und einer Jury ausgewählt. Den für sieben Jahre genehmigten Einrichtungen stehen jeweils rund 1,2 Mio. € zur Verfügung, etwa 60% davon kommen von der LBG, der Rest von den jeweiligen Partnerinstitutionen.

Das neue LBI für Angewandte Diagnostik widmet sich verbesserter Krebsdiagnostik, die es ermöglichen soll, optimale Therapien anzuwenden und deren Erfolg möglichst früh abzuschätzen. Geplant ist die Entwicklung von Biomarkern, die, auf bildgebenden Verfahren und auf blutbasierten Analysen aufbauend, eine nicht-invasive Pathologie erlauben. „Wir erhoffen uns durch unsere Arbeit eine effiziente Umsetzung von personalisierten Krebstherapien in Österreich”, erklärte der Leiter des LBI, Markus Mitterhauser, von der Wiener Universitätsklinik für Nuklearmedizin. Das Institut ist an der Meduni Wien angesiedelt. Weitere Partner sind die Unternehmen Biotype Diagnostics, Oncotest (beide Deutschland), GE Healthcare (USA/GB), Hermes Medical Solutions (Schweden) und IASON (Österreich).

Krebsforschung

Das LBI für Seltene und Undia­gnostizierte Erkrankungen wiederum wird am Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften eingerichtet. Weitere Partner sind die Medizinische Universität Wien und die St. Anna Kinderkrebsforschung. Von den mehr als 7.000 als selten eingestuften Krankheiten sind in Österreich rund 400.000 Menschen betroffen, bei einem Teil davon ist die Krankheitsursache noch nicht bekannt, was als „undiagnostizierte Erkrankungen” bezeichnet wird.

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