Mehr Gesundheit aus dem Handy
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Apps für das Mobiltelefon werden zunehmend sogar als Medizinprodukt klassifiziert.
HEALTH ECONOMY 09.10.2015

Mehr Gesundheit aus dem Handy

Digitale Gesundheitshelfer für Smartphones drängen ­immer stärker auf den Markt. Neu sind jetzt Apps für Über­gewichtige und Menschen, die an Tinnitus leiden.

••• Von Ina Karin Schriebl

GRAZ/HAMBURG. Die Digitalisierung im Gesundheitsbereich schreitet voran, immer mehr Applikationen für den individuellen Nutzen via Smartphone drängen auf den Markt – auch als Medizinprodukt. Jüngstes Beispiel: Übergewichtige Personen erhalten mit der Funny-slim-App eine Anleitung zur gezielten Aktivierung des Körperfettabbaus (Lipolyse) und werden dabei unterstützt, mit drei verschiedenen Arten von Kalorienpausen Zeitabschnitte mit aktivem Fettabbau als „Lipolysestunden” zu sammeln. Dadurch ermöglicht die App erstmals ein individuelles Lipolysemonitoring zur präventiven und therapeutischen Anwendung.

Die Funnyslim App ist ab sofort in drei Varianten – kostenlose Basisversion, Funnyslim Pro und Funnyslim MED – für mobile Apple- und Android-Geräte verfügbar. Alle drei Varianten sind entsprechend zertifiziert durch die Prüfstelle für Medizinprodukte der Technischen Universität Graz.

Ganz einfach zu installieren

„Mit Funnyslim ist es gelungen, neue Wege zur Gesundheitsförderung und nachhaltigen Gewichtsreduktion bei Übergewicht und Adipositas zu eröffnen”, ist Thomas Weichselbaumer, Geschäftsführer und Arzt für Allgemeinmedizin, überzeugt. Die Anwendung ermöglicht die Verlaufsbeobachtung des persönlichen Körpergewichts und zeigt die Gewichtsreduktion bis zu einem gewünschten Body Mass Index in Kilogramm an.

In Deutschland gibt es inzwischen eine App auf Rezept für Tinnitus-Patienten, die unter einem ständigen Pfeifton oder Rauschen im Ohr leiden. Die Gesundheits-App kann von Hamburger Hals-Nasen-Ohren-Ärzten verschrieben werden und wird von der Techniker Krankenkasse (TK) erstattet. Da nicht alle Behandlungsmethoden für Tinnitus-Patienten erfolgreich seien, bietet die App eine verblüffend einfache Behandlungsalter­native. Theorie: Wer über zwölf Monate mindestens 90 Minuten pro Tag seine Lieblingsmusik hören würde, könnte seinem Hörzentrum den störenden Ton abgewöhnen.

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