Neue Deals werten den Forschungsstandort auf
HEALTH ECONOMY Ina Schriebl 20.02.2015

Neue Deals werten den Forschungsstandort auf

Kooperationen In Sachen Forschung und Entwicklung ist die österreichische Life Science-Branche gut unterwegs

Forschung, Kooperationen und Aufträge: Österreichs Biotech-Firmen befinden sich im Aufwind.

Wien/Graz. Heimische Pharmaunternehmen und Biotech-Firmen verspüren Aufwind. Die Forschungsergebnisse sind positiv, Kooperationen mit Global Players werden vereinbart, und Millionenaufträge sichern den Forschungsstandort.

Die Innovacell Biotechnologie AG mit Sitz in Innsbruck hat etwa nun ihr Kapital um drei Mio. Euro aufgestockt. „Damit treiben wir die klinische Entwicklung unserer beiden Produkte zur Therapie von Harn- und Stuhlinkontinenz voran”, kündigte CEO Ekkehart Steinhuber an.Bei der Entwicklung würden große Fortschritte erzielt, betonte Steinhuber. „Bei ICES 13, der Gewebetherapie zur Behandlung von Harnstressinkontinenz, gibt es neue Daten aus einer pharmakodynamischen Studie; die Ergebnisse unterstützen die Hypothese der Wirksamkeit”, erklärte Steinhuber. Die Resultate aus der aktuell laufenden Phase III-Studie erwartet Innovacell Ende des Jahres.Für die Phase II-Studie von ICEF 15, der Gewebetherapie zur gezielten Behandlung von Stuhl-inkontinenz, laufe derzeit die Patientenrekrutierung. Steinhuber: „Bis Mitte des Jahres werden wir planmäßig alle Patienten rekrutiert haben; die ersten Ergebnisse sollen im 1. Quartal 2016 vorliegen.”

Millionenauftrag für Graz

Die Zeta Biopharma GmbH mit Sitz in Lieboch bei Graz hat einen 25 Mio. Euro schweren Auftrag des Schweizer Pharmakonzerns Roche erhalten. Der Anlagenbauer wird ein Bioreaktorsystem für eine Anlage in Penzberg bei München liefern. In der Anlage sollen Antikörper für die Krebsbehandlung hergestellt werden, wie der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) mitteilte. Durch den Großauftrag investiert Zeta in die Erweiterung des Standorts Lieboch und schafft 25 neue, hoch qualifizierte Arbeitsplätze. „Der Roche-Auftrag ist einer der größten Aufträge der Firmengeschichte und als Referenz sehr wichtig”, so Andreas Marchler, geschäftsführender Gesellschafter der Zeta.Buchmann erklärte, dass der Auftrag eine Folge von Delegationsreisen des Wirtschaftsressorts war, bei denen sich steirische Zulieferer an den Roche-Standorten Penzberg und Rotkreuz in der Schweiz präsentierten. Roche hatte im Herbst 2010 angekündigt, dass man sich vom Grazer Standort zurückziehen werde. Der Landesrat sagte, er habe damals bei Roche-CEO Severin Schwan die Zusage erreicht, verstärkt Aufträge an heimische Zulieferer zu vergeben. Dies habe Schwan eingehalten. Auch das Grazer Roche-Gebäude wird demnächst einer neuen Nutzung als Technologiezentrum mit Schwerpunkt Medizintechnik, Sensortechnologie und Elektronik zugeführt.

Proteinproduktion forciert

Boehringer Ingelheim und VTU Technology haben ihr Abkommen über die gemeinsame Technologieentwicklung zur Proteinproduktion mit der Hefe Pichia pastoris verlängert. Mit ihrer Zusammenarbeit wollen die beiden Unternehmen Pichia pastoris als wirtschaftlich attraktiven und kompetitiven Wirtsorganismus zur Produktion von Biopharmazeutika weiter stärken. Mit der Hefe Pichia pastoris können pharmazeutische Proteine als Wirkstoffe von Medikamenten besonders rasch und in hoher Reinheit hergestellt werden.Im Rahmen der Vereinbarung ist VTU Technology als Anbieter einer der weltweit größten Plattformen zur Proteinproduktion mit Pichia pastoris in Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim für die Abwicklung des gemeinsamen Forschungsprogramms am VTU-Standort in Grambach, Steiermark, verantwortlich.

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