Neue Studie zeigt Sparpotenzial
HEALTH ECONOMY 20.03.2015

Neue Studie zeigt Sparpotenzial

Generika Medizinuni Wien analysierte Möglichkeiten von Nachahmermedikamenten

Wien. Der Ersatz von Originalpräparaten durch Nachahmemedikamente – sogenannte Generika – kann bei häufigen chronischen Erkrankung ein deutliches Einsparungspotenzial bringen. Es dürfte in Österreich maximal bei knapp 20% liegen, teilte die Medizinuniversität Wien zu einer Studie des Zentrums für Medizinische Statistik in Kooperation mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger mit. Die Untersuchung am Zentrum für Medizinische Statistik, Informatik und Intelligente System (CeMSIIS) hat das Einsparungspotenzial durch Generika bei der medikamentösen Behandlung der häufigen Erkrankungen Bluthochdruck, Hyperlipidämie und Diabetes mellitus ausgerechnet.

Die möglichen jährlichen finanziellen Einsparungen der Krankenversicherungen lägen dabei bei 18 Prozent, so die Studienautoren. Für die Studie wurden österreichweit die Daten von 8,3 Mio. Personen aus den Jahren 2009 bis 2012 analysiert. Dabei wurden drei Medikamentengruppen für in der Bevölkerung weitverbreitete Krankheiten herangezogen: Mittel gegen Bluthochdruck, gegen Hyperlipidämie und gegen Diabetes mellitus (orale Antidiabetika).

Potenzial wächst

Im Jahr 2012 gaben Krankenversicherungen 231,3 Mio. €, 77,8 Mio. € bzw. 91,9 Mio. € für antihypertensive, lipidsenkende und Diabetes-behandelnde Medikamente aus. „Die Berechnungen ergaben, dass der Ersatz der Medikamente durch billigere Generika am Markt 52,2 Millionen (22,6%), 15,9 Millionen (20,5%) bzw. 4,1 Millionen Euro (4,5%) an Kosten gespart hätte”, so die Experten.Der Vergleich mit den Vorjahren, rückblickend bis 2009, zeigte eine noch weiter aufklaffende Schere. Lag das Sparpotenzial bei anti-hypertensiven Mitteln im Jahr 2009 bei 15,2%, so waren es 2012 bereits 22,6%. Lipid-senkende Mittel hatten 2009 ein Einsparungspotenzial von 9,2%, im Jahr 2012 sogar schon 20,5%. „Die Studie zeigt, dass ein Ersatz von hochpreisigen Medikamenten für häufige Leiden wie Bluthochdruck, Hyperlipidämie und Diabetes mellitus durch die billigsten, am Markt befindlichen Medikamente mit identischem Wirkstoff und gleich guter Wirkung den heimischen Krankenkassen jährliche Einsparungen von bis zu 72 Mio. Euro bringen könnte”, erklärte Georg Heinze vom Zentrum für Medizinische Statistik, Informatik und Intelligente Systeme.(iks)

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