Pharmabranche im Übernahmefieber
© Actelion Pharmaceuticals
Megadeals In der Pharmabranche bahnen sich einige Übernahmen an. Möglicher Kandidat ist Europas größtes Biotech­unternehmen Actelion.
HEALTH ECONOMY Redaktion 16.12.2016

Pharmabranche im Übernahmefieber

In der Arzneimittelbranche brodelt es. Es könnte vor dem Jahreswechsel noch mehrere Übernahmen geben.

WIEN. Das Übernahmekarussell in der Pharmabranche dreht sich wieder. Im Mittelpunkt: das Schweizer Biotechunternehmen Actelion, der Generikahersteller Stada, der Chemie-, Pharma- und Agroriese Bayer und der US-Kapselhersteller Capsugel. Um Letzteren wirbt der Basler Pharmazulieferer Lonza. Die Schweizer bestätigten ihr Interesse. Medien hatten berichtet, Gespräche zwischen Lonza und dem Capsugel-Eigentümer, dem US-Finanzinvestor KKR, könnten rasch zu einer Einigung führen. Als Kaufpreis seien mehr als 4,74 Mrd. € im Gespräch.

Actelion im Visier

Im Fall von Actelion werden gleich mehrere Varianten diskutiert. Zuletzt hieß es: Ein Kaufinteressent geht, ein neuer kommt: Der US-Konzern Johnson & Johnson gab diese Woche seine Pläne auf, das Schweizer Biotech-Unternehmen zu übernehmen; kurz darauf gaben die Schweizer bekannt, mit einem anderen Unternehmen in Gesprächen über eine „strategische Transaktion” zu sein. Laut einem Medienbericht konkretisiert sich ein Angebot des französischen Sanofi-Konzerns. Mit J&J hatte Actelion Insidern zufolge über eine Übernahme im Volumen von rund 25,5 Mrd. € verhandelt.

Spekulationen in Bezug auf eine Übernahme von Stada haben diese Woche einen Run auf die Aktien des Arzneimittelherstellers ausgelöst. Ursache war ein Bericht der Agentur Bloomberg, wonach auch Finanzinvestoren wie CVC, Permira und Bain Capital ein Auge auf das Unternehmen geworfen hätten. Nach einem Bericht der Schweizer Sonntags Zeitung sind auch der Pharmakonzern Novartis und der Rivale Mylan interessiert. Stada wollte sich dazu nicht äußern.
Das italienische Pharma- und Diagnostikunternehmen Bracco wiederum arbeitet Insidern zufolge an einem Angebot für das Radiologiegeschäft von Bayer. Der Verkaufsprozess für das Radiologiegeschäft, das es auf eine Bewertung von mehr als 4 Mrd. € bringen könnte, dürfte im kommenden Jahr gestartet werden und auch das Interesse des französischen Wettbewerbers Guerbet auf sich ziehen. (red)

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