Quartalsberichte: Pharma wächst
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Bilanzen Die internationale Pharmaindustrie hat derzeit Berichtssaison; die Konzerne melden die Ergebnisse für das erste Quartal.
HEALTH ECONOMY Ina Karin Schriebl 05.05.2017

Quartalsberichte: Pharma wächst

Die Pharmabranche dürfte insgesamt recht positiv ins Jahr gestartet sein, die ersten Ergebnisse sind gut.

••• Von Ina Karin Schriebl

NEW YORK/PARIS. Die meisten Pharmaunternehmen melden dieser Tage die Ergebnisse des ersten Quartals. Und diese Ergebnisse sind durchaus positiv. Vor allem die Bereich Krebs und Immunerkrankungen bringen gute Ergebnisse. Der Schweizer Roche-Konzern sieht sich etwa nach dem ersten Quartal auf Kurs zu seinen Jahreszielen: Von Jänner bis März stiegen die Verkaufserlöse um 4% auf 11,9 Mrd. €; Roche übertraf damit die ­Erwartungen der Analysten.

MSD wächst klar

Ein starkes Geschäft mit seinem wichtigsten Krebsmedikament, mit Impfstoffen und einem Mittel zur Behandlung von Hepatitis C hält auch Merck & Co (MSD) auf Wachstumskurs. Der US-Pharmakonzern baute seinen Gewinn im ersten Quartal stärker als erwartet aus und erhöhte seine Ziele für das Gesamtjahr. Im ersten Jahresviertel kletterte der Nettogewinn um 38% auf 1,4 Mrd. €, der Umsatz legte um 1,3% zu. Zwar hat Merck & Co mit Patentverlusten und einem mauen Geschäft mit Diabetesmitteln zu kämpfen. Als Zugpferd erweist sich jedoch die Krebsimmuntherapie Keytruda, deren Umsätze auf 584 Mio. USD von 249 Mio. USD vor Jahresfrist in die Höhe schnellten. Starke Zuwächse verzeichnete auch das Hepatitismittel Zepatier.

Der US-Pharmariese Pfizer hingegen kämpft mit schwindenden Umsätzen, konnte aber den Gewinn steigern. Etwas Unterstützung kam zum Jahresauftakt zwar von einem starken Geschäft mit dem Brustkrebsmedikament Ibrance sowie dem Schmerzmittel Lyrica. Allerdings hatten Branchenexperten Pfizer mehr zugetraut. Im ersten Quartal erhöhte sich der Nettogewinn um 3% auf 2,86 Mrd. €. Für 2017 rechnet Pfizer unverändert mit einem Umsatz zwischen 52 und 54 Mrd. USD.
Der US-Konzern Johnson & Johnson wiederum ist bei seiner Übernahme des Schweizer Biotechnologieunternehmens Actelion am Ziel. Johnson & Johnson hält nach dem provisorischen Endergebnis 92,62% am Aktienkapital von Europas größter Biotech-Firma.
Der französische Pharmariese Sanofi profitiert auch von einem Zukauf – den frisch erworbenen OTC-Geschäften des deutschen Konkurrenten Boehringer Ingelheim. Diese trugen dazu bei, dass Sanofis am Freitag vorgelegter Quartalsgewinn die Erwartungen übertraf: Der Überschuss lag mit 1,8 Mrd. € wechselkursbereinigt um 1% über dem Wert vor Jahresfrist und merklich über den Analystenprognosen.

Novartis verliert

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hingegen meldet einen Gewinnrückgang von 22%; Gründe dafür sind der Einfluss von Generika und Investitionen in die Augenheilsparte Alcon sowie in Neueinführungen. Das operative Ergebnis lag im ersten Quartal 2017 bei 1,77 Mrd. €.

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