„Science Fiction”-Medizin
© Pfizer/Chris Saupper
Forschung bringt neue Medikamente, die intelligent gegen Krebszellen arbeiten, sagt Tobias Eichhorn.
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 14.07.2017

„Science Fiction”-Medizin

Die Pharmaindustrie macht Fortschritte in der Krebsforschung; neue Produkte gehen gezielt gegen Krebszellen vor.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat eine neue Therapie des Pharmaunternehmens Pfizer zur Behandlung einer speziellen Form der Leukämie zugelassen. Das Medikament kann bei erwachsenen Patienten eingesetzt werden, die an akuter lymphatischer Leukämie (ALL) leiden – eine seltene, aber hoch aggressive Form von Blutkrebs. Für Betroffene soll diese Therapie die Brücke zur lebensrettenden Stammzelltransplantation bilden. Die akute lymphatische Leukämie ist eine seltene, aber sehr aggressive Krebsform, die Blut und Knochenmark betrifft.

Neuer Wirkansatz

Das Medikament basiert auf einem Wirkansatz, der Krebszellen gezielt den Kampf ansagt. Das Arzneimittel kann Krebszellen aufspüren, mittels „Adapter” an einen Rezeptor der Krebszelle andocken und in sie eindringen. Im Inneren der Zelle macht es den Zellkern ausfindig, setzt dort ein Toxin frei und zerstört damit die Krebszelle. „Wenngleich dieser Wirkmechanismus nach Science Fiction klingt, ist es ein Science Fact”, sagt Tobias Eichhorn, Bereichsleiter Onkologie bei Pfizer Österreich. In Europa erhalten jährlich 7.000 bis 8.000 Patienten die Diagnose akute lymphatische Leukämie.

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