UCB-Konzern mit neuer Struktur
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Albin Egger ist Country-Repräsentant Österreich und neuer Geschäftsführer.
HEALTH ECONOMY Chris Radda Martin RÜmmele 22.05.2015

UCB-Konzern mit neuer Struktur

Interview Das weltweit agierende Unternehmen UCB Pharma ordnet den Bereich Zentraleuropa neu und plant weiteres Wachstum

Biopharmaunternehmen wächst mit Fokus auf Immunologie und ZNS.

Wien. Die belgische UCB S.A., ein weltweit agierendes biopharmazeutischen Unternehmen mit Fokus auf schwere Erkrankungen in den Bereichen Immunologie und Zentrales Nervensystem, organisierte den Bereich Zentraleuropa um. Die Schweiz und Österreich bilden zusammen mit Deutschland nun eine neue Einheit, die bisher mit Österreich zusammengefassten Länder Slowakei, Tschechien und Ungarn wurden Südosteuropa zugeordnet. Country-Repräsentant Österreich und neuer Geschäftsführer ist seither Albin Egger; er ist für einen Umsatz von knapp 20 Mio. € verantwortlich.

Starkes Wachstum

Die Neuorganisation soll das starke Wachstum der vergangenen Jahre weiter sichern und den Konzern für die Einführung neuer Produkte in den Jahren 2016 und 2017 vorbereiten. „In den letzten Jahren konnten wir unsere Umsätze kontinuierlich steigern. So stieg im Bereich der Epilepsie der Umsatz im letzten Jahr um mehr als 20 Prozent, im Bereich Parkinson um über zehn Prozent”, sagt Egger. In den kommenden Jahren sollen aus der Forschungspipeline neue Produkte hinzukommen.
Mitverantwortlich für das Wachstum ist auch die steigende Awareness für jene Krankheiten, in denen UCB tätig ist. Schwere Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis, Epilepsie oder Parkinson sind häufig „stille Krankheiten” – die Betroffenen meist sozial stigmatisiert. Es zeige sich, dass das Bewusstsein für diese Indikationsbereiche bei Ärzten und anderen Gesundheitsakteuren steigt. Zudem nehme in der Gesellschaft die Akzeptanz für diese Krankheiten langsam zu – etwa im Bereich der Epilepsie –, was zu einer gewissen Entstigmatisierung beiträgt. Im Ländervergleich lässt sich feststellen, dass Österreich, die Schweiz und Deutschland über gute Gesundheitssysteme und eine hervorragende Versorgung der Patienten mit Medikamenten verfügen. „Natürlich gibt es einen Spardruck bei den Kassen, aber als Patient ist man nach wie vor gut versorgt.”
Insgesamt habe sich das Gesundheitssystem in den vergangenen Jahren durch Reformen und neue Rahmenbedingungen deutlich geändert, sagt Egger mit Hinblick auf Österreich. Positiv zu sehen sind für ihn dabei unter anderem die neuen Transparenzrichtlinien für die Industrie und Ärzten.
Der Umsatz der Österreich-Niederlassung ist im abgelaufenen Jahr um 12% gewachsen. Etablierte Produkte haben dabei einen Anteil von derzeit noch 55%, der Fokus liegt aber bereits auf den neuen Bereichen. So sind im Bereich Immunologie in diesem Jahr gleich drei neue Indikationen bei einem bestehenden Produkt hinzugekommen, die nun auch in der Kassenerstattung sind.
Der Belgische Mutterkonzern UCB S.A. hat im Vorjahr rund 3,4 Mrd. € weltweit umgesetzt, starke Wachstumsregionen sind vor allem Asien und Südamerika.

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