Ungesunde Jugend
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Das Janssen Forum und das Integral Markt- und Meinungsforschungsinstitut analysierten junge Menschen.
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 17.11.2017

Ungesunde Jugend

Neun von zehn junge Menschen leben eigenen Angaben zufolge eher ungesund; Prävention wird klein geschrieben.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Generation Y, also die Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen, gilt als gut ausgebildet, technologieaffin, schätzt Freiräume und Work-Life-Balance mehr als Status, Prestige und Besitz. Aber wie tickt sie in Gesundheitsfragen? Eine Umfrage des Integral Markt- und Meinungsforschungsinstituts unter 500 jungen Menschen gab nun Antworten.

Wenig Web-Nutzung

Knapp zwei Drittel der Generation Y stufen ihr theoretisches Wissen über eine gesunde Lebensweise als relativ gut ein. Ihren persönlichen Lebensstil sieht die Generation aber eher kritisch. Nur jeder Zehnte beurteilt ihn als gesund, und nur knapp jeder Vierte (24%) nimmt an der jährlichen Vorsorgeuntersuchung teil. Vor allem betreibt die Gen Y eigenen Angaben zufolge überraschend wenig Sport. Nicht einmal jeder Zweite gibt an, sich zumindest 1,5 Stunden pro Woche sportlich zu betätigen. Bei Social Media zeigen sich die 16- bis 29-Jährigen ebenfalls auffallend zurückhaltend: Rund zwei Fünftel (44%) haben in den letzten zwölf Monaten Social Media-Angebote im Zusammenhang mit gesundheitlichen Themen oder Fragen genutzt; hier ist es aber vor allem die passive Nutzung. Die aktive Nutzung fällt geringer aus: Nicht einmal jeder Siebente (15%) hat im Vorjahr einen Arzt oder eine medizinische Einrichtung im Internet bewertet. Ansprechperson Nummer eins in Gesundheitsfragen bleibt der Arzt, von ihm wünschen sich die 16- bis 29-Jährigen vor allem Soft Skills wie Zeit und Zuwendung.

Um die Bedürfnisse der Patientengruppe zu adressieren, haben Experten des Janssen Forums nun vier Denkanstöße formuliert: Die Schule muss bei der Förderung der Gesundheitskompetenz einspringen; Psychische Gesundheit muss bereits bei den 10- bis 14-Jährigen adressiert werden; Junge Patienten müssen in der richtigen Sprache und über Peers angesprochen werden; Allgemeinmediziner müssen kompetenter und glaubwürdiger Partner bleiben. „Wir möchten mit den aufgezeigten Punkten Denkanstöße für Entscheidungsträger liefern”, sagt Janssen Österreich-Geschäftsführer Wolfgang Tüchler zu der Initiative.

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