Wien reduziert und spezialisiert Spitäler
© APA/Robert Jäger
Das in Bau befindliche Krankenhaus Nord ist Kern des neuen Spitalskonzepts.
HEALTH ECONOMY 22.01.2016

Wien reduziert und spezialisiert Spitäler

Weniger ist mehr, ist die Devise des Wiener Spitalskonzepts 2030. Die Konzentration von Krankenhäusern soll die Qualität ­verbessern und gleichzeitig Kosten senken.

••• Von Katrin Waldner

WIEN. Die Planungen für die Umsetzung des Wiener Spitalskonzepts 2030 stehen. Das in den Grundzügen bereits bekannte Reformvorhaben wurde am Dienstag in einer Pressekonferenz mit Bürgermeister Michael Häupl und Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely und KAV-Generaldirektor Udo Janßen präsentiert. Die Versorgung der Stadt wird künftig in Regionen eingeteilt, in denen jeweils zwei „Partnerspitäler” zur Verfügung stehen. Die Leistungsangebote sollen aufeinander abgestimmt werden und sich ergänzen. Eine Ausnahme bleibt das AKH; die Uniklinik bleibt in vollem Umfang bestehen.

Zusammenlegungen

Bereiche anderer Spitäler – etwa aus dem Otto-Wagner-Spital oder dem bereits geschlossenen Kaiserin-Elisabeth-Spital – wurden und werden in die sechs regionalen Spitäler übertragen. An sämtlichen Standorten wird es eine Notaufnahme sowie eine erweiterte Grundversorgung geben. Sie umfasst Einrichtungen der Inneren Medizin, der Allgemeinchirurgie und der Neurologie. Eine gynäkologische Grundversorgung wird zumindest in fünf der sechs Krankenhäusern angeboten.

Ein Novum sind jene Zentren, die als eine Art Hotspot spezielle Disziplinen abdecken werden. Sie sind zum Teil interdisziplinär konzipiert. Als ein Beispiel wurden etwa die künftigen Onkologischen Zentren genannt. Auch „monodisziplinäre Zentren” sind Teil des Plans. So wird etwa die Rudolfstiftung ein Augenzentrum beherbergen. Eine Unterversorgung in anderen Gegenden sei dadurch nicht zu erwarten, beteuerte Janßen. Denn von der Rudolfstiftung aus werde auch die augenheilkundliche Versorgung in anderen Gemeindespitälern organisiert – die, wenn auch weniger umfangreich, auch dort vorgesehen sei. Generell gehen die Planer davon aus, dass es künftig mehr ambulante und weniger stationäre Behandlungen geben wird. Nicht zuletzt soll die Zusammenarbeit mit dem niedergelassenen Sektor ausgebaut werden. Die Zahl der Beschäftigten soll aber stabil bleiben, die Qualität sich sogar verbessern.

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