Der bemerkenswerte Erfolg der Holzindustrie
© Schweighofer
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 23.06.2017

Der bemerkenswerte Erfolg der Holzindustrie

Wald- und Holzreichtum als Voraussetzung für weitere Branchen – rund 300.000 Menschen leben „direkt” davon.

Die österreichische Holzindustrie liegt weiter stark im Aufwärtstrend und gehört zu den wichtigsten Arbeitgebern im Lande. Die Wertschöpfungskette Holz stärkt nicht nur die heimische Wirtschaft, sie ist ein enormer Faktor zur Stärkung der österreichischen Außenhandelsbilanz. Als waldreiches Land hat das Wirtschaften mit Holz in Österreich lange Tradition. Fundierte wissenschaftliche Erfahrung, das Prinzip der Nachhaltigkeit und eine Produktpalette auf höchstem Qualitätsniveau sind das Rückgrat für die internationalen Erfolge der Branche.

Was kostet (uns) das Holz?

Nachdem das forstwirtschaftliche Jahr 2015 sehr stark unter dem Einfluss von Kalamitäten (Sturmschäden, Eisbruch und Trockenheit) stand, hat sich die Situation 2016 deutlich entspannt. Der letzte Sommer war durch einen überdurchschnittlichen Niederschlag gekennzeichnet, es gab zudem auch weniger „Wüstentage” als im Vorjahr, was weniger Stress für Land- und Forstwirtschaft bedeutet. Leider konnte jedoch keine Abnahme der Schadholzmenge durch den Borkenkäfer verzeichnet werden (2,6 Mio. Festmeter Schadholz). Besonders betroffen waren die Oststeiermark, das Burgenland, Waldviertel und das westliche Tirol.

„Eine besondere Herausforderung für die heimischen Betriebe sind die extremen Wetterschwankungen”, erklärt Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich. „Diese konnten auch heuer schon beobachtet werden, auf den wärmsten März seit Beginn der Messgeschichte folgte Frost im April 2017. Das Wetter ist unberechenbar, die Betriebe müssen auf alle Möglichkeiten eingestellt sein und sich so gut wie möglich der ‚Herausforderung Klimawandel' stellen.”

Noch mehr als Holz

Zur Holzverarbeitung gehören rund 1.100 Säge- und Hobelwerke mit einem Spartenumsatz von 3,4 Mrd. € und etwa 1.700 Unternehmen, die sonstige Holzprodukte erzeugen; das sind Holzkonstruktionsteile, Dachstühle, Fensterrahmen, Holzhäuser oder Parketten im Wert von etwa 2,8 Mrd. €. Weitere 1,5 Mrd. € erlösen die Span- und Faserplattenhersteller und die Hersteller von Holzverpackungen beziehungsweise sonstiger Holz- und Korbwaren.

Darüber hinaus ist Holz ein zentraler Werkstoff in der Möbelerzeugung, mit der Büromöbelerzeugung als größter Sparte, das sind rund 150 Betriebe mit 540 Mio. € Umsatz. Die Mehrzahl der 3.200 Betriebe der Möbelindustrie zählen mit den Bautischlern und Zimmerern zur Tischlerinnung (rd. 8.800 Mitgliedsbetriebe und 3,9 Mrd. € Gesamtumsatz).
Summa summarum behielten die Holzverarbeiter im internationalen Vergleich auf der Grundlage des Rohstoffreichtums des Landes, der engen Sektorverflechtungen und der hohen Spezialisierung der Unternehmen ihre hervorragende Position. Ihr Beitrag zur Wirtschaftsleistung des Landes ist mit 0,7% unverändert der höchste Westeuropas und wird auf EU-Ebene nur in den baltischen Ländern übertroffen. Österreichs Holzverarbeitung ist eine der produktivsten Branchen der EU, mit einem Vergleichswert von durchschnittlich 31.000 €.

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