Einen Schritt näher zur ­Vision von Industrie 4.0
INDUSTRIAL TECHNOLOGY britta biron 10.04.2015

Einen Schritt näher zur ­Vision von Industrie 4.0

Hannover Messe 2015 Erstmals werden Lösungen gezeigt, die direkt in die Fabriken eingebaut werden können

6.500 Aussteller zeigen neue Technik und Erkenntnisse rund um die smarte Produktion.

Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG, ist überzeugt: „Industrie 4.0 erobert von Hannover aus die Welt.”

Hannover. Der Countdown zu einer der weltweit wichtigsten Industriemessen läuft, und wenn nächs-te Woche die Hannover Messe ihre Pforten öffnet, so Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG, wird „die Vision der Fabriken der Zukunft, die jeden Fehler sofort erkennt und automatisch behebt und jedes Produkt auf die individuellen Anforderungen des Kunden zugeschnitten ist, ein ganzes Stück näher rücken”.

Immerhin 6.500 Aussteller präsentieren die modernste Fabrik- und Energietechnik, innovative Zulieferlösungen und die neueste Erkenntnisse rund um Industrie 4.0. „Erstmals werden Technologien gezeigt, die der Besucher kaufen und direkt in seine Fabrik einbauen kann; damit ist Industrie 4.0 endgültig in der Realität angekommen”, streicht Köckler hervor. Er ist überzeugt, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen künftig besonders davon abhängen wird, „sich mit allen am Produktionsprozess beteiligten Akteuren zu vernetzen. Und nur in Hannover stellen alle beteiligten Branchen aus.”Und die Lösungen wenden sich nicht nur an Großunternehmen: Speziell für den mittelständischen Maschinen- und Anlagenbau konzipiert hat etwa die itelligence AG mit ihren Partnern, dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR), dem Werkzeugmaschinenlabor (WLZ) der RWTH Aachen und der Ubisense GmbH, it.machinery.„it.machinery verkürzt Entwicklungszyklen und erlaubt über so- genanntes Insight-to-Action eine ganz neue Form von Echtzeit-simulationen bei der Produktentstehung, Auftragsabwicklung, im After Sales und im Service. Wir haben hier ganz bewusst als erstes den Anlagen und Maschinenbau, als Motor der deutschen Exportlokomotive, gewählt, weitere Industrien werden in Kürze folgen”, so Andreas Pauls, Deutschland-Geschäftsführer der itelligence AG.Ein weiterer großer Schwerpunkt ist die Mensch-Maschine-Interaktion, denn trotz der fortschreitenden Automatisierung werden die Produktionshallen der Zukunft nicht ohne menschliches Personal auskommen. „Der neue Kollege Roboter kann sehen und fühlen. Er arbeitet mit dem Menschen im Team, entlas-tet bei körperlich anstrengenden Aufgaben und ist eine wichtige Komponente für Industrie 4.0”, so Köckler.Eines der Highlights in diesem Bereich ist der kollaborative Roboter Yumi von ABB (medianet hat die Innovation bereits ausführlich präsentiert). Aber nicht nur internationale Technologiekonzerne widmen sich dem Thema. Kooperierende Robotik ist auch für den OÖ Technologie-Think-tank Profactor im Rahmen mehrerer Projekte ein wichtiges Thema und somit ein Schwerpunkt auf der Messe (Halle 2, Stand A44). Gezeigt wird unter anderem das im Projekt ShowMe gemeinsam mit einem Kunden aus dem Automobilsektor entwickelte System für die Motorenmontage, das kurz vor der Marktreife steht.

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