Europa-Industriepreis für Hilti und General Electric
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 09.11.2017

Europa-Industriepreis für Hilti und General Electric

Vorarlberger Hilti Fabrik wird für hervorragende Großserienfertigung ausgezeichnet, Tiroler General Electric Werk in Jenbach gewinnt Sonderpreis für effiziente Fertigung.

THÜRINGEN/JENBACH. Der „Fabrik des Jahres/GEO“ ist der traditionsreichste und härteste Benchmark-Wettbewerb für die produzierende Industrie in Europa. An der Spitze stehen dieses Jahr gleich zwei österreichische Werke: In der Kategorie „Hervorragende Großserienfertigung“ gewinnt Hilti aus Thüringen (Vorarlberg), und den "Global Excellence in Operations (GEO)"-Award holt sich das Tiroler General Electric Werk in Jenbach. Seit 1992 richtet die Unternehmensberatung A.T. Kearney diesen renommierten Wettbewerb aus.

Sehr kurze Lieferzeiten
Sieger in der Kategorie „Hervorragende Großserienfertigung“ wurde Hilti mit der Fabrik in Thüringen im „Ländle“. „Das Werk realisiert sehr kurze Lieferzeiten im Bereich weniger Tage, ohne dass fertige Produkte ab Lager geliefert werden – und das bei deutlich steigender Varianz in den vergangenen drei Jahren“, hob die Jury hervor.
Es könne vorbildlich auf Stückzahlschwankungen reagieren, weil Mitarbeiterkonten angeboten werden, Leiharbeit genutzt wird und auch Lieferanten für eine flexible Zusammenarbeit bereit sind. Auch zeichnet sich die Fabrik dadurch aus, dass Nachhaltigkeit in allen Bereichen umgesetzt wird.

Value-Stream-Map
Das Tiroler General Electric-Werk wird für seine Erfolge in effizienter Fertigung und Montage von Großteilen geehrt. „Das Werk in Jenbach schafft es, in Fluss und Takt der Produktion Spitzenleistungen abzurufen und verwendet in seinem digitalen Shopfloor-Management Echtzeitdaten, um noch schneller und transparenter agieren zu können“, erklärt Marc Lakner, Partner bei A.T. Kearney.

Mithilfe einer Value-Stream-Map wird die wertschöpfende Zeit sichtbar – dementsprechend kann ineffiziente Zeit in der Wertschöpfungskette minimiert werden.

 

Digitale Transformation
Als „Fabrik des Jahres“ zeichnete die Jury des Benchmark-Wettbewerbs übrigens das Werk von Procter & Gamble in Crailsheim (Baden-Württemberg) aus. „Koordiniert und in Einklang mit der Unternehmensstrategie anstelle von Schnellschüssen – das ist das Gewinner-Gen“, so Lakner. „In diesem Werk versteht man es, digitale Experimente nicht nur anzustoßen, sondern radikal anders zu denken und konsequent zu verfolgen.“

Durch ein strukturiertes, digitales Portfolio kann Procter & Gamble Crailsheim seine Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung gezielt steigern. Das bedeutet auch, Digitalisierungsprojekte ganz genau zu bestimmen. Im Rahmen dessen haben die Crailsheimer z.B. eine Loss-Analyse durchgeführt und überlegt, wo im End-to-End-Netzwerk eine digitale Transformation einen wirklichen Vorteil liefert und wo nicht.

Auf einen Blick
Wenn am 6. und 7. März 2018 in Ulm die Produktionselite zusammenkommt, werden folgende Unternehmen geehrt:
* Die Fabrik des Jahres 2017: P&G Manufacturing GmbH (Werk Crailsheim)
* (GEO-Award) Global Excellence in Operations: General Electric, Distributed Power Unternehmenssparte (Werk Jenbach, Österreich)
* Hervorragende Großserienfertigung: Hilti AG (Werk Thüringen, Österreich)
* Hervorragende Kleinserienfertigung: Carl Zeiss Meditec AG (Werk Oberkochen)
* Hervorragendes Produktionsnetzwerk: Voith Turbo GmbH & Co. KG (Werke Garching b. München, Crailsheim, Salzgitter)
* Standortsicherung durch Digitalisierung: Daimler AG (Mercedes-Benz Werk Berlin)
* Hervorragende Standortentwicklung: WashTec AG (Werk Augsburg)

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