Europäischer Staplermarkt kommt nun in Bewegung
INDUSTRIAL TECHNOLOGY britta biron 20.02.2015

Europäischer Staplermarkt kommt nun in Bewegung

Neuer Player Der chinesische Staplerhersteller BYD will sich heuer gleich in sieben EU-Märkten etablieren

Mindestens 40 Modelle wird das auf die europäischen Kunden abgestimmte Sortiment umfassen.

Shenzhen/Rotterdam. Am europäischen Markt für Flurförderfahrzeuge dominieren ganz klar Produkte „Made in Germany” und „Made in Japan”. Von Interesse war China für die europäischen Hersteller zwar schon bisher, allerdings als attraktiver Absatzmarkt für die eigenen Produkte.

Den umgekehrten Weg – der in anderen Industriesektoren wie dem Maschinenbau, bei optischen Geräten oder der Elektrotechnik bereits erfolgreich war (zwischen 2008 und 2012 stiegen die Absätze chinesischer Hersteller in Eu-ropa um 23%) – will jetzt der chinesische Staplerhersteller Build Your Dreams (BYD) gehen. Das verkündete der Europa-Chef Javier Contijoch anlässlich der LogiMat, auf der man auch sein Portfolio präsentierte, darunter verschiedene Gegengewichtsstapler.Und die Pläne sind ambitioniert: Immerhin gleich sieben Länder hat man ins Visier genommen. Allerdings ist Europa kein völliges Neuland für die Chinesen, erstmals hat man vor zwei Jahren auf der LogiMat ausgestellt und im Vorjahr die CeMat genutzt, um mit potenziellen Händlern und Kunden in Kontakt zu kommen. In Deutschland, Belgien und den Niederlanden steht das Verkaufs- und Servicenetzwerk jetzt und man ist somit 100% startklar.

Breites Sortiment

„Wir bieten für das Materialhandling Lösungen, die durch äußerst günstige Betriebskosten, langlebige Batterietechnik, starke Öko-Performance und ein auf die Anforderungen des europäischen Markts abgestimmtes Sortiment überzeugen”, sieht Contijoch dem Start im März optimistisch ent­gegen. Gleich zu Beginn wird das Sortiment mindestens 40 Fahrzeuge umfassen, vom einfachen Palettenhubwagen bis zu Gegengewichtsstaplern mit hoher Tragkraft wie den Modellen ECB20, ECB25 and ECB35 für Lasten bis 2.000, 2.500 und 3.500 kg. Weiters im Angebot wird der Gabelhubwagen PTP20H mit einer Traglast von 2.000 kg sein.Klappt die erste Welle der Europaoffensive, so will man noch heuer auch in weiteren Ländern, darunter auch in Österreich, aktiv werden. Grundsätzlich scheint Europa kein schlechter Boden für chinesische Stapler zu sein. Laut Anne Li, Sprecherin von Longkin, habe das wachsende Europa-Geschäft nicht unwesentlich zum zweistelligen Umsatzplus im Stapler-Sektor 2014 beigetragen. Dass man bei Neuentwicklungen künftig ver-stärkt auf ökologische Aspekte setzen werde, könnte dahingehend interpretiert werden, dass man seine Stellung in Europa künftig noch weiter ausbauen will. Beim europäischen Branchen-Primus Jungheinrich (Details zu den aktuellen Wachstumsplänen lesen Sie im unten stehenden Bericht) sieht man ob der Entwicklung derzeit noch keine Grund zur Sorge. „Konkurrenz belebt das Geschäft, und wir nehmen grundsätzlich natürlich jeden Mitbewerber ernst”, so Unternehmenssprecher Jan Kaulfuhs-Berger. Allerdings gehe es längst nicht mehr „nur” darum, Stapler zu verkaufen. „Das Servicegeschäftt gewinnt immer stärker an Bedeutung – wir machen bereits rund 30 Prozent des Umsatzes in diesem Bereich”, sagt er. http://bydforklift.com

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