Fusionen sorgen für mehr Stärke
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY britta biron 11.03.2016

Fusionen sorgen für mehr Stärke

Die europäische Hightech-Industrie hat 2015 im inter­nationalen Vergleich an Boden verloren, die Top-Unter­nehmen konnten aber ihre Marktposition weiter ausbauen.

DÜSSELDORF. 2012 entfiel auf die europäischen Hightech-Unternehmen knapp ein Zehntel (9%) der Umsätze, den die globalen Top-100 Unternehmen erwirtschafteten; im Vorjahr sank der Anteil, einer aktuellen Analyse der Unternehmensberatung A. T. Kearney zufolge, auf sieben bis acht Prozent, und nur noch acht der Top100 haben ihren Hauptsitz in Europa.

Diese konnten aber in entscheidenden Bereichen ihre Position festigen.
„Obwohl Europa mit vielen Herausforderungen zu kämpfen hat, haben es einige Hightech-Unternehmen geschafft, sich strategisch günstig auszurichten. Durch Fusionen und Übernahmen ist Europas Position im Hightech-Business-to-Business-Bereich heute sehr gefestigt”, kommentiert Axel Freyberg, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereichs Kommunikation, Medien und Technologie in Europa.
So entstand aus dem Zusammenschluss von Alcatel-Lucent und ­Nokia ein neuer europäischer Champion im Bereich Kommunikationszubehör und -service. Nicht zuletzt dadurch dominiert Europa dieses Segment mit einem Umsatzanteil von 35 bis 40% unter den Top Ten des Bereichs.
Auch bei den Halbleitern gibt es mit NXP durch die Übernahme von Freescale einen neuen europäischen Top-Ten-Player aus Europa.

IoT als Chance für die Zukunft

A.T. Kearneys Hightech-Studie zeigen aber ebenfalls, dass auch die globale Konkurrenten auf die Strategie der Übernahmen und Beteiligungen setzen, um ihre Position auszubauen. So konnte sich Lenovo durch die Akquisition von Motorola zur Nummer drei bei den Mobiltelefonen und Dell durch ihre Fusion mit EMC zur Nummer fünf in IT Services und Software entwickeln.

Auf die Frage, wie die europäischen Hightech-Unternehmen in diesem Umfeld ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern und ausbauen können, liefert eine weitere Untersuchung von A.T. Kearney eine Antwort: das Internet der Dinge.
„Es verkörpert genau diesen Wachstumstreiber, der Europa nun helfen könnte, seinen Hightech-Sektor weiter voranzutreiben”, meint Freyberg und hält die Voraussetzungen für eine globale Führungsrolle der EU für durchaus gegeben.
Vor allem in wesentlichen Schlüsselbranchen wie Gesundheit, Automotive und Industrial sowie bei Telekommunikations­zubehör und -services verfügt Europa über Top-Betriebe sowie innovative Start-ups (zum Beispiel Riot OS, Ardunio, Raspberry Pi) mit einem hohen Potenzial für die Zukunft.

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