Isosport legt Produktionsstandorte zusammen
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Isosport konzentriert sich auf Eisenstadt
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Paul Christian Jezek 12.01.2017

Isosport legt Produktionsstandorte zusammen

Produktion in Eisenstadt wird ausgeweitet, Hall schließt.

EISENSTADT. Der Kunststoff-Spezialist Isosport richtet sich neu aus und konzentriert seine Aktivitäten im Bereich Sport und Folie künftig am Standort Eisenstadt. Die Produktion in der burgenländischen Hauptstadt wird im Laufe des Jahres 2017 ausgeweitet, jene in Hall/Tirol stillgelegt. Das Arbeitsmarktservice wurde von der beabsichtigten Auflösung von rund vier Dutzend Beschäftigungsverhältnissen in Hall informiert, dafür werden im Gegenzug in Eisenstadt 30 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Geschäftsführer Karl Mad: „Isosport will sich noch stärker als bisher auf wachsende Geschäftsfelder fokussieren. Durch die Ausweitung der Produktion in Eisenstadt entstehen 30 neue Arbeitsplätze. Wir suchen Facharbeiter in den Bereichen Extrusion und Design, werden die neuen Stellen aber bevorzugt mit unseren bisherigen Mitarbeitern aus Hall besetzen.“

Schwieriges Marktumfeld im Skibereich
An den vier Standorten in Österreich, Slowenien und Ungarn beschäftigte Isosport zuletzt über 400 Mitarbeiter. Von der Schließung des Werks am Standort Hall sind bis zu 48 Mitarbeiter betroffen; gemeinsam mit dem Betriebsrat wird für diese Mitarbeiter ein umfangreicher Sozialplan ausgearbeitet. Soziale Härtefälle werden finanziell abgefedert, außerdem werden die Mitarbeiter über ein eigens eingerichtetes Job Center in den kommenden Monaten bei der Jobsuche, bei Bewerbungen und der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche unterstützt.

Die Restrukturierung der Produktion ist notwendig geworden, da der traditionsreichste Geschäftszweig als Zulieferer für die Skiindustrie seit Jahren unter Druck steht. Die Produktion wird nach Eisenstadt verlagert. Mad: „Das Marktumfeld hat sich seit den 1980ern gravierend geändert. Die Anzahl der verkauften Ski und Snowboards weltweit hat sich seit Ende der achtziger Jahre von zehn Millionen Paar Ski auf rund drei Millionen Paar reduziert. Vor diesem Trend können wir nicht die Augen verschließen.“

Fokus auf neue Geschäftsbereiche
Mit der Neuausrichtung will Isosport die Produktion in Österreich für die Zukunft absichern; dazu Mad: „Dieser Schritt ist schmerzhaft, aber einmalig. Wir werden nach wie vor rund 400 Mitarbeiter beschäftigen und über unsere Wachstumsbereiche mittelfristig auch neue Arbeitsplätze schaffen.“

Isosport beschäftigt sich seit mittlerweile zwei Jahren mit der Entwicklung technischer Folien: „Das Interesse der Industrie ist groß und wir sehen viele neue Anwendungsbereiche. Erste Erfolge konnten wir bereits verbuchen. Wir orten in diesem Bereich das größte Zukunftspotenzial für Isosport“, so Karl Mad.

Auch der Standort in Slowenien, spezialisiert auf Platten für die Automobil- und Lebensmittelindustrie, ist mit derzeit 160 Mitarbeitern auf Erfolgskurs. „In Slowenien werden wir weiter investieren und auch neue Arbeitsplätze schaffen“, sagt Mad.

Zum Background
Isosport ist Qualitätslieferant von technischen Folien, Sandwichverbundplatten und Faserverbundmaterialien. Im Bereich Kunststoff-Verbundmaterialien für die Ski- und Snowboardindustrie ist Isosport Weltmarktführer. Das Unternehmen beschäftigt rund 400 Mitarbeiter in Österreich, Slowenien und Ungarn und machte 2015 einen Umsatz von 82 Mio. €. Isosport ist Teil der Constantia-Industries-Gruppe. (pj)

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