Mehr Sicherheit bei weniger Treibstoff
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 20.03.2015

Mehr Sicherheit bei weniger Treibstoff

Roboter am Steuer Kapsch TrafficCom testete erfolgreich die V2X-Technologie für das Lkw-Platooning

Wien. „Bis die Robotik-Technologien für komplett automatisiertes Fahren ausgereift sind, stellt Platooning eine praktikable Hybrid-Lösung dar”, ist Adam Tengblad, Head of Product Management bei Kapsch TrafficCom Schweden, überzeugt. „Die Vorteile von Automatisierung werden kombiniert mit dem Vertrauen in menschliche Fahrer als Leitpersonen.”

Wirtschaftliche Vorteile

Beim Platooning werden mehrere Fahrzeuge, von denen nur das erste von einem menschlichen Fahrer gesteuert wird, elektronisch aneinandergekoppelt. Durch den Wegfall der menschlichen Reaktionszeit innerhalb des Konvois können die Fahrzeuge mit geringerem Abstand zueinander fahren, wodurch der Luftwiderstand und somit auch der Treibstoffverbrauch reduziert wird. Je nach Fahrzeugabstand ergaben verschiedene Tests Kraftstoffeinsparungen zwischen fünf und 20% – das stellt für die Transportbranche einen beträchtlicher Kostenvorteil dar.Damit sich Platoons durchsetzen, braucht es leistungsfähige Technik, die ihre Sicherheit gewährleistet. Die Fahrzeuge müssen zum einen untereinander kommunizieren und zum anderen auf äußere Einflüsse reagieren können. Bremst der erste Wagen, müssen alle dahinter fahrenden Lkw das Bremsmanöver im selben Augenblick durchführen. Sollte ein Wagen entlang der Wegstrecke abbiegen müssen, dann sollte das möglichst wenig Einfluss auf den gesamten Zug haben. Kapsch hat kürzlich Technologien zu einem Test auf dem AstaZero-Gelände in Schweden beigesteuert, in dessen Rahmen Platooning erprobt wurde. „Unser V2X-Modul EVK-3300 dient als Kommunikationsplattform im Fahrzeug. Es verwendet IEEE 802.11p Standard, eine für ad-hoc-Übertragungen adaptierte Variante von WiFi, um Sensordaten und Funksignale zu verwalten. Das Modul ist eine Schnittstelle in der Verarbeitung der Daten, die ein Fahrzeug für automatisiertes Fahren braucht”, so Tengblad, der anhand der Testergebnisse damit rechnet, dass die Technik in fünf Jahren serienreif sein wird. www.kapsch.net

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