Wasserkraft in der Wüste
© Valhalla
Auf diesem Areal im Norden Chiles soll Espejo de Tarapacá errichtet werden.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 19.02.2016

Wasserkraft in der Wüste

Chilenischer Valhalla-Konzern bringt das Espejo de Tarapacá-­Projekt noch heuer auf Schiene.

SANTIAGO DE CHILE. Ein Wasserkraftwerk in einer der trockensten Regionen der Erde – das klingt auf den ersten Blick nach einem echten Schildbürger-Projekt, aber die Ingenieure des chilenischen Energiekonzernern Valhalla sind nicht verrückt, sondern in Sachen Erneuerbare Energien durchaus weitsichtig.

Denn man will für das Projekt Espejo de Tarapacá im Norden des Landes Photovoltaik und Wasserkraft auf eine innovative Art miteinander kombinieren.

Kombinierte Technologien

Dabei soll mithilfe von Pumpen, die mit Solarenergie betrieben werden, tagsüber Meerwasser aus dem Pazifik in zwei Becken auf einer Bergkette gefördert werden, um von dort aus mit einer Fallhöhe von 600 Meter Turbinen zur Stromerzeugung anzutreiben. Durch zwei in den Bergen liegende natürliche Wasserreservoires mit einem Volumen von rund 22.000 olympischen Schwimmbecken ist die Wasserversorgung auch dann gewährleistet, wenn einmal nicht ausreichend Sonnenenergie vorhanden sein sollte.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung hat das Projekt bestanden, mittlerweile liegt laut Angaben von Valhalla auch schon die Baubewilligung vor; die Bauarbeiten sollen laut Plan noch in diesem Jahr beginnen. Die Gesamtkosten werden mit rund 360 Mio. € für das Wasserkraft und rund 800 Mio. € für das PV-Kraft beziffert. Fertiggestellt sein sollen beiden Kraftwerke dann 2020.

Große Ausbaupläne

Insgesamt verfolgt die chilenische Regierung sehr ambitionierte Pläne in Sachen Enerneuerbare Energien, auf die derzeit (vor allem aufgrund des hohen Anteils an Wasserkraft) bereits knapp 12% der gesamten Energieproduktion entfallen. Bis zum Jahr 2050 soll der Anteil der regenerativen Energiequellen – und hier vor allem der Wind- und Sonnenenergie – auf gut 70% gesteigert werden. Zudem zeigen auch ausländische Investoren verstärktes Interesse am chilenischen Energiesektor. (red)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL